Eine besondere Wetterlage lag nicht vor, aber trotzdem scheinen eine Reihe Faktoren ideal zusammen gekommen zu sein: Am Wochenende vom 31. Juli bis 2. August war in sozialen Medien eine ungewöhnliche Anzahl von Berichten und Fotos diverser Halo-Erscheinungen an Sonne und Mond zu finden, oft mit dem Hinweis, so gut habe man das schon lange nicht mehr oder gar noch nie gesehen. So ging es auch dem Autor, der am 31. Juli intensive und farbenfrohe Nebensonnen und einen bunten Zirkumzenitalbogen und am 2. August einen Sonnenuntergang mit zwei Nebensonnen beobachten konnte. Haloerscheinungen gehen allesamt auf unterschiedlich geformte Eispartikel in der Atmosphäre zurück, die das Licht heller Himmelskörper brechen und Richtung Beobachter umlenken. Bei den besonders häufig auftretenden Nebensonnen – rund 70-mal pro Jahr für einen Standort – sind dies sechseckige waagerecht in der Luft schwebende Eisplättchen, die dafür sorgen, dass 22° oder etwas weiter links und rechts von Sonne und Mond unscharfe Abbilder der Himmelsobjekte erscheinen.
Da deren Licht an der Ein-, wie Austrittsseite des Eiskristalls gebrochen wird, erscheint das Bild spektral auseinander gezogen. Die Nebensonnen des 31. Juli erreichten dabei zeitweise eine Helligkeit, die kaum mehr das direkte Hinschauen erlaubte. Auch der gleichzeitig aufgetretene Zirkumzenitalbogen passt dazu: Verantwortlich sind dieselben sechseckigen Plättchen, aus denen das Licht aber durch die untere breite Seite austritt. Dass dieses Halophänomen vergleichsweise selten wahrgenommen wird, liegt an seiner großen Höhe über dem Horizont, aber es tritt häufig zusammen mit Nebensonnen auf: Dann lohnt sich immer auch der Blick nach oben.
Daniel Fischer
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