Die Ionosphäre aus Elektronen und Ionen, die Venus in 150km bis 300km Höhe umgibt, kann sich in Ausnahmefällen an ihrer sonnenabgewandten Seite schweifartig ins Weltall ausdehnen: Zu dieser seltenen Verformung kommt es, wenn der Sonnenwind nahezu abbricht, wie Messungen mit dem Venus Express vor Ort gezeigt haben.
Unter normalen Bedingungen induziert dieser Teilchenstrom von der Sonne Magnetfelder, die die geladenen Teilchen der Ionosphäre in Planetennähe festhalten. Aber bei fehlendem Sonnenwind – was selten vorkommt aber schon mehrfach beobachtet wurde – wird die Ionosphäre der Venus nicht magnetisiert: Sie dehnt sich in der Übergangsregion zwischen Tag- und Nachtseite als eine Art Plasmaballon tropfenförmige ins All aus – womöglich sogar für kurze Zeit bis zur Erdbahn. Zu sehen ist dieser »Venus-Schweif« allerdings nicht.
Daniel Fischer
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