Die bekannte blasenartige Natur der großräumigen Verteilung der Galaxien macht sich in solch einem Volumen bereits deutlich bemerkbar, und ihre statistischen Eigenschaften sind dank der großen Zahl der Galaxien und ihrer Rotverschiebungen und damit Entfernungen besser denn je erfasst. Geleistet hat dies »6dF«, der »Six Degree Field«-Multiobjektspektrograf am UK Schmidt Telescope (1,2m Öffnung) in Australien: Ein Robotarm platziert jeweils 150 winzige Prismen im — wie der Name sagt — großen Gesichtsfeld, die das Licht von Galaxien einfangen, das dann über Glasfasern zu einem Spektrografen geleitet wird. 1500 Himmelsfelder wurden von 2001 bis 2006 mit dieser Technik abgegrast, insgesamt 41 Prozent des gesamten Himmels. Die 6dFGRS erfasst damit zehnmal mehr Himmel als die frühere 2dFGRS, die dafür tiefer in den Raum blickte, und immer noch doppelt so viel wie der größte Konkurrent der letzteren Galaxiendurchmusterung, die Sloan Digital Sky Survey.
Die dreidimensionale Gesamtdarstellung sämtlicher Galaxien (siehe Bild) gibt die Informationsfülle nur unzureichend wieder, Schnitte durch den Raum zeigen das Netz der Filamente — entlang derer sich die Galaxien aufreihen — und der Hohlräume dazwischen deutlicher. Ein Produkt der 6dFGRS ist zum Beispiel ein Katalog mit mehr als 500 eben dieser »Voids«, deren extreme Armut an Galaxien nun untermauert worden ist. Die stark inhomogene räumliche Verteilung der Galaxien führt dazu, dass sie sich durch ihre Massen gegenseitig von der reinen kosmischen Expansion ablenken: Mit den 6dFGRS-Daten sollte es möglich sein, für rund jede zehnte Galaxie diese Pekuliargeschwindigkeit zu isolieren.
Daniel Fischer
Die endgültige Veröffentlichung: arxiv.org/abs/0903.5451 | |
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