Im Dezember erreicht die Nachtlänge ihr jährliches Maximum mit dem Datum der Wintersonnenwende am 21.12. Der Dezemberhimmel zeigt abends einen Mix aus Herbst- und Wintersternbildern. Nach Sonnenuntergang strahlt Venus als Abendstern während Jupiter am Morgenhimmel glänzt.
Beim Blick an den Abendhimmel um 20:00 MEZ fällt der Pegasus auf. Die östliche Seite seiner viereckigen Figur steht genau im Süden. Die dazugehörigen Bilder der Sage rund um Perseus, Kassiopeia und Andromeda (vgl. Sternhimmel im November) stehen hoch am Himmel. Im Osten zieht nun der Winterhimmel herauf. Südöstlich des Perseus ist der Stier zu finden, dessen rötlicher Hauptstern Aldebaran bereits Bestandteil des Wintersechsecks ist. Nördlich schließt sich der Fuhrmann an. Seine hellster Stern Capella gehört ebenfalls zum Wintersechseck. Der Fuhrmann beherbergt mit M 38, M 36 und M 37 eine Kette schöner offener Sternhaufen, die bereits für kleine Ferngäser lohnende Objekte sind (vgl. Abenteuer Astronomie 6, S. 37, 40 und 41!). Im Nordosten sind die Zwillinge aufgegangen, im Osten erhebt sich der Orion.
Nach Sonnenuntergang zieht die helle Venus als leuchtender Abendstern die Blicke auf sich. Sie baut ihre Abendsichtbarkeit im Dezember deutlich aus. Am Abend des 3. Dezember steht die zunehmende Mondsichel oberhalb des Abendsterns. Langsam holt Venus den blassen Mars ein, der sich immer noch am Abendhimmel aufhält und im Sternbild Steinbock langsam wieder nördlichere Gefilde erreicht. Um kurz nach 3:00 MEZ und damit fast fünf Stunden vor der Sonne geht Jupiter am 1. Dezember auf (Zeiten für 50° Nord und 10° Ost). Er baut diesen Vorsprung in den kommenden Wochen noch aus.
Der Dezember-Vollmond am 14.12. findet wie schon im Oktober und November in Erdnähe statt. Auch wenn des diesmal keinen Supermond-Hype geben wird: Der Erdabstand ist verglichen mit dem Novembervollmond nur unmerkliche 0,82% ferner. Neumond ist am 29. Dezember. Zu Silvester steht die neue Mondsichel abends im Südwesten. Frohe Feiertage und viel Spaß beim Beobachten!
Paul Hombach
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