Bei noch geringerer Obenflächentemperatur verändert sich das Spektrum erneut, etwa durch das zunehmende Auftreten von Ammoniakbanden – und es wird demjenigen von gasförmigen Riesenplaneten immer ähnlicher. Auch wenn Braune Zwerge und Riesenplaneten unterschiedlich entstanden sein dürften, aus zirkumstellaren Scheiben bzw. direkt aus Molekülwolken, so sind doch Chemie und Physik dieser Körper recht nahe verwandt: Was man bei Braunen Zwergen versteht, kann auch bei Exoplaneten nützlich sein. Nun stellt sich die Frage: Gehören CFBD0059 und auch der vorher kühlste Braune Zwerg ULAS0034 gerade noch zur Spektralklasse T (haben also den Typ T9), oder sind sie vielmehr die ersten Vertreter der postulierten Klasse Y (mit Typ Y0)? Das wird sich erst entscheiden lassen, wenn Himmelsdurchmusterungen weitere Braune Zwerge in diesem Übergangsbereich aufgespürt haben und sich die spektralen Trends mit der Temperatur eindeutiger charakterisieren lassen. Die exakte Zuordnung eines stellaren Körpers zu einem genauen Spektraltyp ist nämlich auch heute noch genau so eine gewisse Kunst, wie schon vor hundert Jahren.
Daniel Fischer
Das Original-Paper: arxiv.org/abs/0802.4387 | |
Eine Pressemitteilung des CFHT: http://www.cfht.hawaii.edu/News/ColdestBD |
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