Auch den Kugelsternhaufen NGC 5466 hat es übel erwischt: Bei zu großen Annäherungen an das Zentrum der Milchstraße sind ihm zahlreiche Sterne entrissen worden, die nun seine Bahn am Himmel als »Gezeitenschweife« vor und hinter dem Haufen nachzeichnen. So wie auf diesem fantasievollen Bild sieht das gar nicht so seltene Phänomen – auch bei drei anderen Kugelhaufen wurde solcherlei »tidal stripping« schon nachgewiesen – natürlich ganz und gar nicht aus: Erstens sind die Sterne des 76 000 Lichtjahre entfernten Haufens bei weitem zu schwach, um sie mit dem blossen Auge sehen zu können. Und vor allem unterscheiden sie sich auch nur subtil von all den anderen Sternen der Milchstraße: Erst ein statistisches Verfahren, bei dem die Wahrscheinlichkeit der ehemaligen Zugehörigkeit zu NGC 5466 anhand von Daten der Sloan Digital Sky Survey bestimmt wurde, konnte den »Sternenstrom« isolieren. Verfolgen lässt er sich anhand der SDSS vom Große;n Wagen bis 12° östlich von Arktur, aber er könnte sich noch weiter nach Süden fortsetzen: Hier fehlen schlicht noch Daten.
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