Delta Scorpii im Helligkeitsausbruch

In Mitteleuropa ist δ Sco, der mittlere Stern im Kopf des Skorpions, selbst um die Kulminationszeit weniger als 20° hoch. Bei klarem Himmel kann &delta Sco mit &beta Sco (2 ,m50) und α Sco (0 ,m96, etwas veränderlich) verglichen werden.
In Mitteleuropa ist δ Sco, der mittlere Stern im Kopf des Skorpions, selbst um die Kulminationszeit weniger als 20° hoch. Bei klarem Himmel kann &delta Sco mit &beta Sco (2 ,m50) und α Sco (0 ,m96, etwas veränderlich) verglichen werden.
Lichtkurve von δ Sco seit Ende 2009, erstellt von Sebastian Otero
Lichtkurve von δ Sco seit Ende 2009, erstellt von Sebastian Otero

Bei δ Sco wurde im Jahr 2000 von Sebastian Otero, einem argentinischen Amateur- astronomen, mit freiem Auge der erste Helligkeitsausbruch entdeckt. Der Stern zeigt das »Be-Phänomen«: der Stern vom Spektraltyp B0 (heiß und leuchtkräftig) rotiert sehr rasch und stößt eine Gashülle in der Äquatorebene aus, die zu unregelmäßigen Helligkeitsänderungen führt. Der Zusatz »e« weist auf die Emissionslinien im Spektrum hin. Auslöser für den Gasverlust dürfte ein Begleitstern auf sehr exzentrischer Bahn sein, der im Jahr 2000 und wieder 2010/2011 das Periastron nahe dem Hauptstern erreicht.

In den letzten 10 Jahren schwankte die Helligkeit von δ Sco zwischen 1 ,m6 und 2 ,m3 (der Normalhelligkeit). Seit Ende 2009 ist wieder ein Ansteigen der Helligkeit zu beobachten. Otero und weitere Beobachter konnten im Juli 2010 bereits eine Helligkeit von 1 ,m75 ermitteln.

Weitere Beobachtungen der Helligkeit sind sehr erwünscht und können an die BAV gesandt werden. Zusammen mit spektroskopischen Beobachtungen tragen sie zur weiteren Klärung des Be-Phänomens von δ Sco bei.

Wolfgang Vollmann

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