Im Sommer wundervoll warm aber Astronomie im Winter eine Zumutung? Von wegen. Was Sie machen können, um auch bei Kälte angenehm zu beobachten.
Wie halte ich es in winterkalter Nacht stundenlang unter dem Sternenhimmel aus?
Wie kann es sein, dass Astronomen mit einem strahlenden Lächeln neben ihrem Teleskop stehen, während das Teleskop eine dicke Frostschicht bedeckt, bei der ein Eisbrecher Schwierigkeiten hätte durchzudringen?
Die Lösung für dieses Geheimnis liegt in guter Planung für den Winter.
Nicht für das Teleskop, nicht für den Himmel, sondern für den Beobachter selbst.
Über die Extremitäten geht die meiste Körperwärme verloren. Dazu gehören besonders die Füße. Wir frieren schneller und die Durchblutung wird verschlechtert. Allein warme Füße machen einen Großteil der dauerhaften Wärme aus und sind ein Booster für unser Wohlgefühl.
Doch mit welchen Schuhen friere ich bei der astronomischen Beobachtung im Winter am wenigsten?
Die Lösung lautet: Moonboots. Wenn ich in die bekannten Mondstiefel schlüpfe, fühle ich mich ein wenig wie auf Wolken oder wie im Himmelbett bei Frau Holle. Lange Spaziergänge werden hier schwierig, aber dafür halten diese Schuhe die Füße schön warm. Natürlich können Sie auch andere sehr warme Schuhe verwenden, die dicke und fluffige Fütterung spielt aber eine große Rolle.
Wenn Sie nur einen Tipp beherzigen, dann diesen. Sie werden dafür mit wohlig warmen Füßen belohnt und es kann kaum noch etwas schief gehen.
Eigentlich ist sie bekannt und doch beherzigen sie viele nicht: Die Zwiebelstrategie. Dass sie nichts mit den Zwiebeln zu tun hat, die einem die Tränen in die Augen treiben, haben Sie sich sicher schon gedacht.
Eine warme Jacke und darunter ein ärmelloses T-Shirt würde Sie nicht lange warm halten. Das Geheimnis wohliger Wärme sind mehrere dünne Schichten von Kleidung unter der Jacke, die aber nur locker am Körper anliegen sollen. Eben wie bei einer Zwiebel. Dadurch entstehen Luftkammern, die eine wärmedämmende Wirkung haben.
Manchmal gibt es auch einfache Lösungen, die aus einem völlig anderen Bereich stammen.
Welche sind das?
Ich verwende gerne einen Gefrierhaus-Overall, der für Achtstundenschichten in Kühlhäusern konzipiert wurde. Diese Menschen dürfen auch bei -40° Celsius nicht zu frieren anfangen. Der Anzug war eine Offenbarung, als ich ihn das erste Mal ausprobierte. Plötzlich gehörte frieren nur noch zu einer lästigen Vorstellung, die mit der Realität nichts mehr zu tun hatte.
Ebenso wichtig sind Handschuhe und Mütze. Weil wir Kälte am Kopf als unangenehm empfinden, ist ein richtiger und warmer Schutz sinnvoll für unser Wohlbefinden.
Vor einer Beobachtung denken wir meist nur an warme Kleidung, also eine isolierende Schicht, die unseren Körper von der Kälte trennt.
Die meisten denken nicht an die innere Heizung. Dabei macht sie einen großen Teil der als angenehm empfundenen Wärme aus.
Doch wie fachen wir den inneren Ofen an und legen ein paar Briketts nach?
Überraschung.
Durch warme Getränke und heißes oder scharfes Essen.
Nehmen Sie zum Beobachten immer ein warmes Getränk in einer Thermoskanne mit. Ein heißer Tee heizt den Körper von innen nach. Wenn wir etwas Heißes trinken, frieren wir weniger. Warum? Weil wir dem Körper dann keinen Grund geben, sich gegen eine Unterkühlung zu wehren. Er fühlt sich wohl!
Zusätzlich heizen Sie den inneren Ofen mit einer heißen Suppe oder etwas Chili oder Ingwer im Getränk oder Essen an. Die Schärfe regt die Durchblutung und die innere Wärme an.
Das waren drei schnelle Tipps, damit Sie sich bei der astronomischen Beobachtung im Winter besser und wärmer fühlen. Auch wenn Sie sich lieber über Ihr Teleskop und die Ziele am Himmel Gedanken machen. Ihr Körper und Ihr Wohlbefinden profitieren von einer klugen Planung gegen Kälte. Und letztlich wächst damit auch die Freude an der Beobachtungsnacht.
Eine schöne Winterzeit. Beobachten Sie gut.
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