»Lucky Imaging« ist die Anwendung videoastronischer Techniken bei großen Profiteleskopen: Eine große; Zahl sehr kurz belichteter Aufnahmen wird gewonnen, und die wenigen, bei denen die Luft vor dem großen Spiegel besonders ruhig war, werden aufaddiert. Mit dieser Technik wird nun auch am 2,2-m-Teleskop auf dem Calar Alto in Spanien experimentiert: Das Herz der Spezialkamera AstraLux ist eine kommerzielle CCD-Kamera mit 512 x 512 Pixeln und bis zu 700 Bildern pro Sekunde, die diesen Juli nach einem halben Jahr Entwicklungszeit ihr First Light erlebte. Lucky Imaging kann die Bildschärfe im Idealfall um einen Faktor 5 bis 7 steigern, und die Auflösung nähert sich der Beugungsgrenze des Teleskops (0,1″ bei 900 nm): Es sieht dann so scharf wie das Hubble Space Telescope (2,4 m Durchmesser), allerdings nur in einem kleinen Gesichtsfeld. Bei bestimmten Fragestellungen ist dies aber kein Nachteil, etwa bei Doppelsternen, Sternhaufen (hier ein Ausschnitt aus dem Kugelsternhaufen M 15, Bildfeld 24 Bogensekunden breit, die besten 5% von 5000 Bildern addiert, integrierte Belichtungszeit 15 Sekunden, Auflösung 0,11″) oder Sternen, die rapide ihre Helligkeit verändern.
Kommentar hinterlassen