Absturz von Fobos-Grunt im Januar nicht mehr zu verhindern

Zum dritten Mal binnen weniger Monate steht dem Planeten Mitte Januar der unkontrollierte Absturz eines viele Tonnen schweren Forschungssatelliten bevor – allerdings mit einem gewichtigen Unterschied. Während die amerikanischen bzw. deutschen Satelliten UARS und ROSAT ihre Missionen lange erfüllt und allen Treibstoff verbraucht hatten, war die russische Marssonde Fobos-Grunt nach ihrem Start im November noch nicht einmal aus dem Erdorbit heraus gekommen – und dürfte damit noch alle 11t Treibstoff enthalten. Trotz intensiver Bemühungen u.a. mit Antennen der ESA, die immerhin zeitweise Signale empfingen, war es nicht gelungen, Kommandos an Fobos-Grunt zu senden: Der Orbit verfällt nun zusehends, auch wenn sich der erwartete Zeitpunkt des Wiedereintritts zuletzt auf Mitte Januar mit einer Unsicherheit von ein paar Tagen nach hinten verschoben hat. Abermals ist ein Großteil der Erdbevölkerung im Prinzip in der Gefahrenzone, die sich von 51,5° N bis 51,5° S erstreckt: Man rechnet mit 20 bis 30 Trümmerteilen von zusammen über 100kg, die den Boden erreichen dürften. Ob der giftige Treibstoff während des Eintritts komplett verbrennt oder aber gefroren bis zum Boden gelangt, darüber gehen die Einschätzungen auseinander.

Daniel Fischer

Prognosen:
www.zarya.info/Diaries/Misc/PhobosGrunt3.php#pred
Das Ende:
www.cbsnews.com/network/news/space/home/spacenews/files/phobos_grunt_entry.html

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