Die Sternwarten des Jai Singh II als virtuelle Erfahrung

Sternwarten des Jai Singh II
Sternwarten des Jai Singh II

Sie sind Unikate in der Geschichte der astronomischen Messinstrumente: die riesigen geometrischen Anlagen, die der Maharajah Jai Sing II Anfang des 18. Jahrhunderts in fünf indischen Städten errichten liess. Gemeinsam als Jantar Mantar bekannt, stehen die meisten auch heute noch: Die bekannesten sind die Observatorien von Jaipur und Delhi, die 1995 bei zahlreichenden Sonnenfinsternis-Reisenden einen bleibenden Eindruck hinterliessen. Das Besondere ist das Format: Der Beobachter nahm eine Position innerhalb des Messgeräts ein und wurde gewissermassen selbst zum Teil des kosmischen Forschungsprozesses. Dieser ungewöhnliche Aspekt und vor allem die faszinierenden Formen der Instrumente begründen ihren hohen Reiz. Und nun kommt Jantar Mantar in jede Stube: Ein amerikanischer Professor für Kunstgeschichte, der zugleich mit speziellen fotografischen Techniken experimentiert, hat die indischen Anlagen mit hoher Auflösung erfasst und verwandelt sie nun Schritt für Schritt in virtuelle Landschaften, die per Computer erforscht werden können. Zusammen mit erläuternden Dokumenten zur Funktion der Instrumente und dreidimensionalen Grafiken entsteht so schon seit fünf Jahren ein virtuelles Museum und Informationszentrum – das so mancher schon vor 11 Jahren gut hätte gebrauchen können, um der Faszination Jantar Mantar nicht nur mit Staunen sondern auch grösserem Verständnis entgegen zu treten.

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