Im Spätwinter und Frühling sind in unseren Breiten keine Meteorströme aktiv, die sonderlich hohe Meteorraten erzeugen. Die Lyriden mit ihrem Maximum am 22.4. litten unter dem fast vollen Mond, in dieser Hinsicht etwas günstiger zu beobachten sind die η-Aquariden Anfang Mai.
Die η-Aquariden, deren Ursprungskomet wie bei den Orioniden im Oktober 1/P Halley ist, sind im Zeitraum vom 19.4. bis 28.5. aktiv. Sie fallen durch vergleichsweise schnelle Meteore auf. Das Maximum ist relativ breit und zieht sich über mehrere Tage hin, dabei kommt es immer wieder zum kurzzeitigen Anstieg der Meteoraktivität. Die stündliche Zenitrate (Radiant theoretisch im Zenit, Grenzhelligkeit bei 6,m5) liegt in diesem Zeitraum immer über 30. Das Maximum wird für die frühen Morgenstunden des 6.5. angegeben, wobei die Höhe der Aktivität von Jahr zu Jahr variiert.
Der Radiant der η-Aquariden geht in Mitteleuropa erst gegen 3:00 MESZ auf und erreicht zum Beginn der bürgerlichen Dämmerung (Sonne 6° unter dem Horizont) nur eine Höhe von rund 20° über dem Ostsüdosthorizont. Daher wird – bei einer stündlichen Zenitrate von 30 zum Dämmerungsbeginn – real nur ein Drittel der möglichen Meteore sichtbar sein, also etwa 10 pro Stunde.
André Knöfel
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