Wie erst am 16. Juni bekannt wurde, ist Willam A. Bradfield – zwischen 1972 und 2004 alleiniger Entdecker von 18 Kometen – am 9. Juni 2014 im Alter von 87 Jahren verstorben. Geboren 1927 in Levin, Neuseeland, ging er als Ingenieur für Maschinenbau 1951 nach Australien, wo er für das dortige Verteidigungsministerium Triebwerke für Feststoffraketen für die Erforschung der oberen Atmosphäre entwickelte und baute.
Bekannter wurde er jedoch durch seine vielen Kometenentdeckungen, denen er den Namen »The Wizard of Dernancourt« verdankte. Als Amateurastronomen beobachtete er 1970 den Kometen C/1969 Y1 (Bennett), was in ihm den Entschluss reifen ließ, dass er selber Kometen entdecken wollte. Er wurde Mitglied der Astronomical Society of South Australia und begab sich mit einem 15cm-Refraktor auf die Suche nach neuen Schweifsternen. Mit Hilfe dieses transportablen Instruments suchte er regelmäßig und systematisch nach Kometen. Dabei ging er nach einem eigens entwickelten Plan vor, studierte Wetterkarten und -situationen und betrieb sein Fernrohr auf einer azimutalen Montierung, um schnell in Frage kommende Himmelsbereiche durchmustern zu können. Diese über viele Jahre hinweg weiter entwickelte Methode ließ ihn schon in den 1970er Jahren zehn Kometen auffinden. Den ersten entdeckte er am 12.3.1972 (C71972 E1), den letzten am 23.3.2004 (C72004/F4). Bradfield lebte seit 1995 im südlich von Adelaide gelegenen Yankalilla, wo er jetzt verstarb.
Manfred Holl
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