Er ist der erdnächste offene Sternhaufen, leicht mit dem bloßen Auge zu sehen und scheint bestens erforscht – bloß über die Entfernung der Plejaden von der Sonne wird seit Jahren gestritten, ungewöhnlich heftig sogar: Während viele Techniken ähnliche Werte lieferten, fällt ausgerechnet die direkte Messung über die Sternparallaxen mit dem Hipparcos-Satelliten erheblich aus dem Rahmen.
Nun ist eine weitere Parallaxenmessung, diesmal radioastronomisch, abermals auf den Nicht-Hipparcos-Wert gekommen: Wie ist das möglich? Die Radioastronomen sind sich sicher, dass bei der Hipparcos-Berechnung – bei der unzählige relative Stern-Winkelabstände am ganzen Himmel gemeinsam analysiert wurden – irgendwo ein Fehler gemacht wurde. Hipparcos-Kenner weisen das energisch zurück und halten die Radioanalyse für misslungen. Geklärt werden sollte die Diskrepanz schon: Die Analyse der Daten der aktuellen Gaia-Mission soll ähnlicher Mathematik folgen wie einst bei Hipparcos.
Daniel Fischer
arxiv.org/abs/1408.6544 |
www.nzz.ch/wissenschaft |
Kommentar hinterlassen