Weil zum Zeitpunkt der Aufnahmen (vgl. Abb.) die Sonne fast genau hinter Hubble stand, ist kein Terminator zu sehen, so dass die Form auf den Bildern praktisch genau dem echten Rand beim jeweiligen Rotationswinkel entspricht. Die Oberfläche ist nicht homogen: Die Albedo und auch der Farbton ändern sich von Ort zu Ort, und der Krater (auf den Bildern 62E und 75E in der Mitte und auf 348E am rechten unteren Rand) hat unter der ultraviolett-dunklen Oberfläche helleres Material zutage gefördert. Zusammen mit der Dichte, die für einen hohen Anteil an Wassereis spricht (und zwischen den 2,1g/cm3 von Ceres und 3,5g/cm3 der fast gleich großen Vesta liegt), ergibt sich ein Bild von Pallas als einem eher ursprünglichen Himmelskörper, der aber gewissen Veränderungen infolge interner radioaktiver Heizung unterworfen war — und alles andere als ein öder, trockener Felsbrocken ist. In vielen Eigenschaften ähnelt Pallas damit der doppelt so großen Ceres. Vor allem aber stellen Ceres, Pallas und Vesta eine Art Übergangsform zwischen den kleinen Asteroiden und den terrestrischen Planeten dar und können gewissermassen als Protoplaneten gelten, die auf halbem Wege eingefroren wurden. Denn nach dem heutigen Bild der Entstehung des Sonnensystems waren die großen Asteroiden die ersten Körper überhaupt, die sich aus dem solaren Urnebel formten.
Daniel Fischer
UCLA Press Release: www.eurekalert.org/pub_releases/2009-10/uoc–sof100909.php |
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