Am frühen Morgen des 28. Oktober 2018 ist einer der Höhepunkte für Mondbeobachter zu sehen: das Kratertrio Theophilus, Cyrillus und Catharina. Die drei Einschläge liegen in einem leichten Bogen, der etwa dem Verlauf des Mare Nectaris (Nektarmeer) folgt.
Viel zu sehen auf kleinem Raum
Die ähnlich großen Krater Theophilus (119km), Cyrillus (98km) und Catharina (104km) liegen dicht an dicht und überlappen sich sogar teilweise und zeigen auf kleinem Raum viel Beobachtungsmaterial. Bei einer niedrigen Vergrößerung können die Krater im Gesamten überblickt werden. So zeigen Sie am besten ihre Entstehungsgeschichte. Gut erhalten ist der am nördlichsten gelegene Theophilus. Er überlagert den südlich davon gelegenen Cyrillus teilweise. Theophilus muss also vor Cyrillus entstanden sein. Cyrillus und Catharina sind stärker erodiert; Catharina noch einmal deutlich mehr als Cyrillus, was auf ein höheres Alter von Catharina schließen lässt.
Mondkrater im Detail
Theophilus besitzt die typischen Merkmale eines Ringgebirges: einen klar begrenzten Wall, der zum Kraterinneren hin terrassiert ist und ein ausgeprägtes Zentralgebirge. Bei ruhiger Luft erscheint diese 1400m hohe Erhebung in vier einzelne Segmente aufgegliedert. Dies ist bereits im kleinen Teleskop zu erkennen. Ein weiteres Ziel für kleinere Teleskop ist der 8km große Krater Theophilus B im nordwestlichen Bereich des Kraterwalls. Auch Cyrillus besitzt ein Zentralgebirge, das in drei Gipfel aufgeteilt ist. Sie befinden sich etwas versetzt zum Zentrum des Kraters. Der Wall von Cyrillus ist deutlich stärker eingeebnet. Am stärksten zerfallen ist jedoch Catharina. Der Krater hat eher das Aussehen einer flachen Schüssel. Im Norden ist Catharina vom 46km großen Krater Catharina P fast zur Hälfte überlagert. Lambert Spix
Anzeige
Der Moonhopper, 1. Auflage
20 Mondtouren für Hobby-Astronomen
Autoren: Lambert Spix, Frank Gasparini
Krater, Rillen, Meere, Gebirge: Auf dem Mond gibt es viel zu sehen, doch im Teleskop fällt bei der Vielzahl der Objekte die Orientierung auf dem Mond schwer. Dieses Buch beschreibt leicht verständlich, wie man auf dem Mond navigiert, ohne vom Weg abzukommen. ||Im Praxisteil führen 20 Touren über den gesamten Mond und zeigen die schönsten Mondformationen für kleine und mittlere Teleskope. Alle besonders für Einsteiger sehenswerten Mondregionen sind abgedeckt, gleichzeitig werden auch Geheimtipps und schwierigere Ziele gezeigt. Ausführliche Beschreibungen und Übersichtsfotos unterstützen die Orientierung (…)
Erhältlich im Oculum-Shop (…)
Hallo liebe Redaktion, wie immer interessant. Wenn ich nicht irre, aber ein kleiner Fehler im Text. Dort steht „Er überlagert den südlich davon gelegenen Cyrillus teilweise. Theophilus muss also vor Cyrillus entstanden sein.“ Demnach müsste Theophilus aber doch _nach_ Cyrillus entstanden sein?!
VG Axel