Astrovorschau Juni: Der Juni bringt die kürzesten Nächte des Jahres. Am 21. Juni ist Sommeranfang. Am späten Abendhimmel sind Venus, Jupiter und Saturn zu sehen, in der zweiten Nachthälfte der immer heller werdende Mars.
Kurze Sommernächte
Am 21. Juni um 12:07 MESZ tritt die Sommersonnenwende ein. Die Mitternachtsdämmerung rückt bis auf 48,5° nördliche Breite nach Süden, im äußersten Norden Deutschlands wird sogar das Ende der nautischen Dämmerung (Sonne tiefer als 12° unter dem Horizont) nicht mehr erreicht. Sommerzeit-bedingt tritt die größte nächtliche Dunkelheit für 10° Ost erst gegen 1:20 MESZ ein. Der Himmelsanblick am 1. Juni um 23:30 MESZ zeigt die Frühlingssternbilder Löwe und Jungfrau bereits im Westen. Die Waage ist über dem Südhorizont zu erkennen, im Südosten ist der Skorpion aufgegangen. Im Osten ist das Sommerdreieck mit Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler vollständig zu sehen. Am 13. Juni ist Neumond, danach trägt der Erdtrabant wieder zur Aufhellung der Juninächte bei. Der Vollmond am 28. Juni ist zugleich der südlichste des Jahres.
Venus, Jupiter und Saturn am Himmel
Venus glänzt weiter in Ihrer Rolle als Abendstern, doch der Höhepunkt ihrer Abendsichtbarkeit ist bereits erreicht. Aber noch geht sie praktisch den ganzen Juni über erst gegen Mitternacht unter. Auf der Sternkarte (Abb. oben) sieht man um 23:30 MESZ Venus am Nordwesthorizont untergehen, während Saturn im Südosten soeben aufgegangen ist. Der Ringplanet steht im Sternbild Schütze und damit sehr südlich am mitteleuropäischen Himmel. Am 27. Juni erreicht er seine diesjährige Opposition. Im Süden steht Jupiter, der damit optimal zu beobachten ist. Einen Monat nach seiner Opposition ist der Gasriese sehr gut am Abendhimmel zu sehen. Spannend ist seine Begegnung mit dem Doppelstern Zubenelgenubi (α Lib). Am Abend des 3. Juni steht Jupiter nur 53′ westlich des 28 hellen Sterns in der Waage – ein schöner Anblick für das bloße Auge und besonders im Fernglas. Mars legt im Juni dramatisch an Helligkeit und Durchmesser zu, seine besonders erdnahe Opposition Ende Juli ist nicht mehr fern! Doch seine Beobachtung ist ein Geduldsspiel: Der sehr südlich im Steinbock stehende Planet geht spät auf und erreicht nur geringe Höhen über dem Horizont. Am 1. Juni erscheint der 15,5″ große Planet erst nach 1:00 MESZ, am 30. Juni geht er um 23:32 MESZ auf. Dann ist er schon erstaunliche -21 hell und zeigt im Teleskop ein 21″ großes Planetenscheibchen. Mehr als eine Astrovorschau Juni, sondern Tipps für viele Beobachtungen am Sommerhimmel finden Sie in der aktuellen Ausgabe Abenteuer Astronomie 15. Viel Spaß beim Beobachten!
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