Die Solar Section des Marshall Space Flight Center der NASA veröffentlichte mehrere neue Minimumprognosen in rascher Folge. Nach der Version vom 2. April (vgl. Abbildung) ist das Minimum der Aktivität etwa diesen Mai zu erwarten. Zahlreiche fleckenfreie Tage in den vergangenen Monaten schienen in der Tat auf ein nahes Minimum hinzudeuten – doch dann zogen im letzten Märzdrittel drei größere Fleckengruppen über die Sonnenscheibe, von denen eine sogar mit dem bloßen Auge gesichtet wurde! Die magnetische Polarität – wie auch ihre Nähe zum Sonnenäquator – verrieten dabei, dass alle drei Gruppen noch zum alten, 23. Sonnenzyklus gehörten, der offenbar nicht weichen will.
In der Nähe des Minimums sind Prognosen des kommenden Maximums besonders schwer, da es kaum messbare Größen gibt, aus denen extrapoliert werden kann – drei Jahre später sieht das schon ganz anders aus. Das Konsensmodell zahlreicher unabhängiger Forschungsgruppen zum 24. Zyklus ist inzwischen ein ganzes Jahr lang nicht mehr aktualisiert worden, so dass uns zum Blick in die solare Kristallkugel nur die Prognose der NASA-Forscher bleibt. Sie sagt für das Frühjahr 2009 einen rasanten Anstieg der solaren Fleckentätigkeit voraus, wobei die ausgeglichenen Monatsmittel der Wolfschen Relativzahlen im Herbst 2010 die Marke 100 passiert und das nächste Maximum im Januar 2012 bei einer mittleren Relativzahl von 135 eintritt. Das wäre etwas höher als das vergangene Maximum von Ende 2000, das eine geglättete Relativzahl von 118 erreichte.
Daniel Fischer und Manfred Holl
Prognose der NASA: solarscience.msfc.nasa.gov/predict.shtml | |
Die Fleckengruppen vom 28. März: www.spaceweather.com/swpod2008/29mar08/Peter-Garbett-animationMEDIUM_1206746184.gif |
Kommentar hinterlassen