Komet Holmes bleibt hell

Der Überraschungskomet in diesem Herbst bleibt auch zwei Wochen nach seinem Ausbruch extrem hell. Die Helligkeit beträgt laut Schätzungen weiterhin zwischen 2,5m und 3m und geht nur sehr langsam zurück.

17P/Holmes ist leicht mit bloßem Auge als kleiner Nebelstern zu sehen, deutlich heller als M 31. Er ist zirkumpolar im Sternbild Perseus zu finden und bewegt sich langsam in Richtung α Persei. Im Fernglas ähnelt er einem riesigen unaufgelösten Kugelsternhaufen. Der Durchmesser der inneren, hellen Staubkoma vergrößerte sich von unter 10′ (25.10.) auf jetzt über 20′. Um diese befindet sich eine, etwa noch einmal so große, schwächere Gaskoma, die vor allem fotografisch erfassbar ist. Insgesamt hat der Komet damit bereits eine wahre Ausdehnung von etwa 3 Mio. km erreicht (mehr als zwei Sonnendurchmesser) und ist damit das größte Objekt in unserem Sonnensystem. Unter guten Bedingungen ist seit einigen Tagen auch visuell ein schwacher Schweif in Richtung Südwest zu beobachten. Auf tief belichteten Aufnahmen erkennt man einen breit gefächerten blauen Gasschweif mit mehreren Streamern. Der Schweif weist derzeit von der Erde weg und ist daher größtenteils hinter der Koma verborgen. Da sich die Stellung zwischen Erde, Sonne und Komet in den nächsten Wochen nur langsam ändert, wird auch die Schweiflänge vorerst eher bescheiden bleiben.

Burkhard Leitner

Komet 17P/Holmes ist derzeit ein beeindruckend helles Objekt. 1.11., 315/1040-Astrograph, Sigma 6303 CCD-Kamera, 3×90s (L), 1min (R), 1min (G), 90s (B). [Michael Jäger, Gerald Rhemann]
Komet 17P/Holmes ist derzeit ein beeindruckend helles Objekt. 1.11., 315/1040-Astrograph, Sigma 6303 CCD-Kamera, 3×90s (L), 1min (R), 1min (G), 90s (B). [Michael Jäger, Gerald Rhemann]
Komet Holmes (2)
Komet Holmes (2)
Komet Holmes (3)
Komet Holmes (3)
Komet Holmes (4)
Komet Holmes (4)

Die Koma des Kometen zeigt außer einem kleinen stellaren Kern nur mit aufwändiger Bildbearbeitung Strukturen. 1.11. (links), 400/1800-Newton, Canon EOS 350D, 800 ASA, 5×1min + 6×10s. [Burkhard Kowatsch]. 29.11. (Mitte), 190/520-Flatfieldkamera, Canon EOS 20Da, 1min (800 ASA) + 10s (100 ASA). [Peter Stättmayer]. 31.11. (rechts), 75/360-Refraktor, Canon EOS 20Da. [Sighard Schräbler]

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