Jetzt am Abendhimmel – Beobachtungsempfehlungen für Dezember/Januar 2017

Sternkarte, J. Scholten

Das Sternbild Fuhrmann ist manchmal auch unter seinem lateinischen Namen Auriga bekannt und ist eine leicht erkennbare Konstellation des Winterhimmels. Es liegt nördlich des Stiers bzw. zwischen dem Helden Perseus und den Zwillingen. Der hellste Stern von Auriga, folglich als α Aur bezeichnet, heißt Capella, was mit »kleine Ziege« oder »Zicklein« übersetzt wird. Das lateinische Wort Capra (Ziege) ist dabei der Ursprung des Namens. Capella stellt laut der griechischen Mythologie die Ziege Amalthea dar, die den vor seinem Vater versteckten Gott Zeus ernäherte. Sie säugte das Kind mit ihrer Milch und aus den Hörnern trank Zeus Nektar und Ambrosia. Das aus zwei gelben Riesensternen bestehende Doppelsystem Capella ist wegen seines geringen Abstandes von 42 Lichtjahren der dritthellste Stern der nördlichen Hemisphäre. Zudem ist der Hauptstern zirkumpolar, d.h. er geht für unsere Breiten nie unter und kann sogar in den Sommermonaten über dem Nordhorizont leicht gesehen werden. (…)

Fernglas-Wanderung: Ungleiche Drillinge & ein fliegender Fisch

Mit welchem Instrument man auch immer das Sternbild Fuhrmann durchstreift, die drei Messier-Sternhaufen bilden die Glanzlichter. Und schon im Fernglas gibt es bei diesen und drumherum einiges zu entdecken. (…)

Mond-Spaziergang: Leckerbissen zu Vollmond

Vollmondzeit – für die meisten Beobachter eine trübe Zeit: Deep-Sky-Beobachtungen sind aufgrund des hellen Mondes nur sehr eingeschränkt möglich und der Mond selbst zeigt bei hohem Sonnenstand keinen Schattenwurf. Doch Trübsinn muss jetzt keiner blasen: Denn gerade zu Vollmond sind auf der Mondoberfläche einige Strukturen besonders gut erkennbar. (…)

Deep-Sky-Schätze für Stadtbeobachter: M 37 – Sternreichtum pur

Die Sternhaufen M 36, M 37 und M 38 im Sternbild Fuhrmann gehören für Stadt-Astronomen zum Pflichtprogramm jeder winterlichen Beobachtungstour. In ihren physikalischen Daten unterscheiden sie sich kaum, visuell sind die Haufen aber grundverschieden. Der nördlich gelegene M38, 6,4m hell und 25′ groß, bietet durch eine kreuzförmige Anordnung seiner Mitgliedssterne ein durchaus reizvolles Bild. Der mittlere Haufen M 36 mit einer scheinbaren Helligkeit von 6m und einer Ausdehnung von 12″ ist dagegen sternarm, besticht aber durch die außergewöhnliche Helligkeit der einzelnen Sonnen. Der südlich gelegene M 37 jedoch, 5,6m hell und 25′ groß, gehört eindeutig zu den Lieblingsobjekten des Verfassers: Kaum ein für Stadtbeobachter erreichbarer Sternhaufen verfügt über einen solchen Sternreichtum. Selbst erfahrenen Beobachtern verschlägt es beim Anblick von M 37 immer wieder den Atem. (…)

Deep-Sky-Schätze für Landbeobachter: M 38 in Begleitung

Es ist zwar nicht das hellste oder sternreichste Objekt des bekannten Trios der Offenen Sternhaufen M 36, M37 und M38 im Sternbild Fuhrmann, dafür bekommt man bei M 38 gleich zwei Sternhaufen zum Preis von einem. Die Begleitung in Form von NGC 1907 steht nämlich nur ein halbes Grad vom Messier-Haufen entfernt, so dass man hier sogar schon einmal einen Kandidaten für einen Doppelsternhaufen vermutete. NGC 1907 ist grob 6000 Lichtjahre, M38 dagegen lediglich 3500 Lichtjahre von uns entfernt. Beide Offenen Sternhaufen sind jedoch ungefähr um die 300 Millionen Jahre alt. (…)

Sämtliche Beobachtungsempfehlungen von Nico Schmidt, Kay Hempel, Lambert Spix und Karl-Peter Julius, in voller Länge, finden Sie jetzt in der aktuellen Ausgabe 6 (Dezember/Januar 2017, Seiten 36-41) von Abenteuer Astronomie. Das Heft bekommen Sie am Kiosk, direkt bei uns im Abonnement oder im Oculum Shop.

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