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4. März: Sternbedeckungen in den Hyaden

Erneut durchquert der Mond am Abend des 4. März den offenen Sternhaufen der Hyaden. Diesmal gibt es Sternbedeckungen im Dreierpack! Zwei davon sind gut zu sehen. Höhepunkt die die Bedeckung des 36 hellen Sterns γ Tauri (Hyadum 1) um 21:57 MEZ.

Was die Bedeckung der Hyaden betrifft, so erweist sich der Mond zur Zeit als »Serientäter«. Bereits im Dezember und Februar durchquerte der den Sternhaufen im Stier, dessen Mitglieder in einem 8° durchmessenden Feld recht verstreut wohnen. Entsprechend kann der rund ein halbes Grad große Mond nur einige wenige Mitglieder des lockeren Haufens zum Verschwinden bringen, wenn ihn sein Pfade durch die Hyaden führt. 2017 verläuft die Bahn des Mondes am Sternhimmel durch die Hyaden, gleich fünfmal kommt es dabei im Laufe des Jahres zu von Mitteleuropa aus sichtbaren Sternbedeckungen.

Sternbedeckungen im Dreierpack

Zeiten der Gamma-Tauri-Bedeckung am 4.3.2017 für verschiedene Städte. Grafik: Abenteuer Astronomie

Diesmal macht der 63 helle Stern 48 Tauri den Anfang. Um 19:51:04 (gerechnet für 50° Nord und 10° Ost) schiebt sich der zu 42% beleuchtete Mond mit seiner dunklen Seite voran über die 148 Lichtjahre entfernte und nur rund 600 Millionen Jahre junge Sonne. Der Mond steht dann 47° hoch im Südwesten am Himmel. Da der Eintritt am unbeleuchteten Mondrand erfolgt, ist das Ereignis auch mit kleinen Teleskopen mühelos zu sehen. Schwieriger wird das Wiederauftauchen des Sterns um 21:01 MEZ am hellen Mondrand zu sehen sein. Deutlich einfacher ist das Verschwinden von γ Tauri zu verfolgen. Der 38 helle Stern, auch Hyadum 1 genannt, ist kurz vor 22 Uhr an der Reihe (Berlin: 21:58:11 MEZ, Köln 21:54:17 MEZ, Wien 22:02:29 MEZ). Wenn er je nach Standort zwischen 22:47 und 22:58 MEZ wieder auftaucht, steht der Erdtrabant immerhin noch rund 20° hoch im Westen.

Finale am Horizont

Als dritter Stern ist der 43-Stern 71 Tauri an der Reihe. Er wird um 0:43 MEZ bedeckt. Da steht der Mond für 50° Nord und 10° Ost nur noch knapp 5° über dem Westnordwesthorizont. Leicht bessere Chancen haben Beobachter im Westen Deutschlands: In Köln findet die Sternverfinsterung in knapp 7° Höhe statt. Weitere Informationen zu den Hyadenbedeckungen 2017 finden Sie im Abenteuer Astronomie Himmelsalmanach 2017! Auch wenn »Hyaden« übersetzt »Regengestirn« bedeutet, so mögen die Sternbedeckungen am Abend des 4. März dennoch nicht von schlechtem Wetter getrübt sein! Wenn Sie eine der Sternbedeckungen verfolgt haben, berichten Sie gerne auf unserer Facebookseite davon. Viel Spaß beim Beobachten!

Paul Hombach

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