Der 15. Juni ist der Tag der Saturnopposition! Der Ringplanet lässt in diesem Jahr tief blicken: Sein Ringsystem ist maximal in Richtung Sonne geneigt, von der Erde aus blickt man ebenfalls von Norden auf die beringte Pracht. Einziger Wermutstropfen: Saturn steht sehr weit südlich am Himmel.
Ende Mai ereignete sich auf Saturn etwas, das Erdbewohner jedes Jahr im Juni erleben, was dort aber nur alle 29,5 Jahre eintritt: Die Sommersonnenwende auf der Nordhalbkugel! Das bedeutet, dass der Ringplanet seinen Nordpol maximal der Sonne zugeneigt hat – in seinem Fall sind es 26,73°. Da sich die Ringe in Saturns Äquatorebene befinden, sind auch sie besonders weit in Richtung Sonne gekippt. Die Erdbahn ist gegenüber der Saturnumlaufbahn wiederum um 2,5° geneigt. So kommt es, dass die von der Erde aus sichtbare maximale Ringöffnung mit 26,96° sich im zweiten Oktoberdrittel ereignet, wenn sich Saturn vom Abendhimmel zurück zieht. Der Unterschied zur aktuellen Ringansicht ist allerdings akademisch.
Die Saturnopposition 2017 spielt sich im Grenzgebiet der Sternbilder Schlangenträger und Schütze ab. Das bedeutet für Beobachter auf 50° Nord, dass Saturn mit nur 18° seinen Höchststand im Süden erreicht. Im kommenden Jahr wird Saturn zur Opposition noch ein halbes Grad südlicher stehen, danach geht es bis zur Opposition im Dezember 2032 wieder nordwärts. Dann werden wir von Süden auf einen weit geöffneten Ring blicken. Dazwischen liegt das Jahr 2025, in dem die Saturnringe der Erde ihre Kante zuwenden. Sie sind herzlich eingeladen, Ihre Bilder der Saturnopposition 2017 auf unserer Astrofoto Community oder Facebookseite zu zeigen. Viel Spaß beim Beobachten!
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