Im Masse/Radius-Diagramm aller Exoplaneten und massearmen Sterne, die vor ihren (Haupt-)Sternen herziehen und deren physikalische Parameter dadurch sehr gut bestimmt werden können, fällt CoRoT-Exo-3B jedenfalls markant aus dem Rahmen: Sein Durchmesser liegt im üblichen Bereich (sowohl schwere Planeten wie leichte Sterne haben oft etwa einen Jupiterdurchmesser) — aber massenmässig sitzt der CoRoT-Fund mitten in einem bisher nahezu leeren Bereich zwischen 10 und knapp 100 Jupitermassen, der schon lange als »Braun-Zwerg-Wüste« bekannt ist. Die Entdecker sind sich selbst nicht sicher, ob sie ihren exotischen Fund (der mit 26±6g/cm3 die doppelte Dichte von Blei hat!) als »Mitglied einer neuen Population sehr massereicher Planeten oder ‚Superplaneten‘« ansprechen sollen oder als »Vertreter des massearmen Teils der Familie der Braunen Zwerge«. So oder so wirft er eine Menge Fragen auf, über die Massen- und Bahnverteilung der Braunen Zwerge ebenso wie eine klare Definition von Planeten anderer Sterne — an die sich selbst die zuständige Internationale Astronomische Union bislang nicht herangetraut hat …
Daniel Fischer
Detaillierte Forschungsarbeit: arxiv.org/abs/0809.2781 | |
Die Wüste der Braunen Zwerge: www.scienceblogs.de/planeten/2008/10/corotexo3b-der-braune-zwerg-in-der-wuste.php |
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