Wieder durchschauen darf man erst ab frühestens September, aber die feierliche Wiedereinweihung des »Große;n Refraktors« auf dem Potsdamer Telegrafenberg im heutigen »Wissenschaftspark Albert Einstein« hat schon am 31. Mai – bei strömendem Regen – stattgefunden: Die umfassende Restaurierung des gewaltigen Doppelteleskops von 1899 und seines Kuppelbaues nähert sich ihrem Abschluss, und dann hat die Öffentlichkeit erstmals Zugang zu einem außergewöhnlichen Gerät. Bei seiner ersten Einweihung war der Große; Refraktor mit über 7 t beweglichen Teilen das viertgrösste Linsenteleskop der Welt, und weil seither Großteleskope stets auf Spiegelbasis errichtet wurden, ist er es auch heute noch: Parallel montiert sind ein optisches Teleskop mit 80 cm Objektivdurchmesser und 12,2 m Brennweite und ein fotografisches Rohr mit immer noch 50 cm Öffnung und 12,5 m Brennweite – eine damals übliche Bauweise; zeitgleich entstand z.B. auch in Bonn ein solcher Doppelrefraktor, natürlich mit kleineren Linsen.
Wissenschaftliche Meriten erwarb sich das Potsdamer Gerät insbesondere bei der Messung von Doppelsternen nach photometrischen Verfahren, bis 1945 ein Bombentreffer das Gebäude mit seiner 21 m großen und 17 m hohen Kuppel und die Teleskopmechanik stark beschädigte. Nicht jedoch die Optik: Die DDR liess das Instrument modernisieren, das dann von 1953 bis 1968 wieder wissenschaftlich genutzt wurde. Es folgten Jahre des Verfalls, bis 1990-92 wenigstens die Kuppel restauriert wurde. 1997 gründete sich ein Förderverein, der zahlreiche Sponsoren gewinnen konnte, um auch das Teleskop zu retten: Bereits im Juni 2005 war es wieder in den Kuppelsaal eingesetzt worden. Fast 800 000 Euro hat die Sanierung gekostet: Künftig soll der Refraktor als technisches Denkmal der Allgemeinheit offen stehen, sobald im Herbst auch die letzten Arbeiten im Kuppelraum abgeschlossen und Testbeobachtungen absolviert sind. Besucher in Kleingruppen werden dann an bestimmten Abenden selbst durch den 80-cm-Refraktor schauen können, für grössere Scharen wird ein Livebild an die Wand projiziert. Das genaue Konzept der Öffentlichkeitsarbeit steht noch nicht fest, wird aber Vorträge von Astronomen des nahen Astrophysikalischen Instituts Potsdam umfassen; besonders Schüler sollen angesprochen werden.
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