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Venus: Untere Konjunktion am 25. März

Am 25. März um 11:17 MEZ erreicht die Venus ihre untere Konjunktion. Dabei zieht sie 8° nördlich an der Sonne vorbei. Als Folge dieser nördlichen Lage ist sie für wenige Tage sowohl am Abend- als auch am Morgenhimmel zu finden.

Der Morgenstern geht auf! Venus am 23.3.2017, 6:06 MEZ [P. Hombach]
Venus ist am Tag der unteren Konjunktion nur zu 1,2% beleuchtet, -42 hell und misst dank ihrer größten Annäherung an die Erde stolze 59″ – also fast eine Bogenminute. Dieses Jahr bietet eine seltene Gelegenheit, Venus am gleichen Tag sowohl abends als auch am Morgenhimmel zu sehen. Venus spielt also gleichzeitig die Rolle des Abend- und Morgensterns! Am Morgenhimmel ist sie bereits aufgetaucht. Der Autor konnte sie problemlos am Morgen des 23. März eine Viertelstunde vor Sonnenaufgang als blassen Lichtpunkt tief im Osten mit bloßem Auge sehen. Die Sichtbarkeit am Morgen verbessert sich in den nächsten Tagen. Kniffliger wird es am Abend.

Venus gleichzeitig Abend- und Morgenstern

Um Venus zu finden, sollte man kurz nach Sonnenuntergang nach Westen blicken. Ein freier Horizont ist erforderlich, da Venus sehr tief in der hellen Dämmerung steht. Wenn Venus für 50° Nord und 10° Ost am 23. März um 18:38 MEZ untergeht, steht Venus noch 5,5° hoch über dem Horizont. Am 24.3. sind es bei Sonnenuntergang noch 4,2°, am 25.3. nur 2,7° – das heißt, es wird äußerst knapp! Ein Fernglas ist auf jeden Fall nötig. Venus befindet sich 8° Grad rechts oberhalb des Punktes, an dem die Sonne am Horizont untergegangen ist. Am Morgen des 24. März steht sie um 6:00 MEZ hingegen schon 4,6° hoch im Osten, während die Sonne noch 2,6° unter dem Horizont steht. Realistischerweise ist der 24. März also der letzte Tag, an dem man die Sichtung am Morgen-und Abendhimmel versuchen kann.

Untere Konjunktion mit Seltenheitswert

Die Erde wird alle 584 Tage von ihrem Nachbarn Venus auf der Innenbahn überholt. Fünf derartige Überholmaneuver entsprechend verblüffend genau acht Erdjahren. Das heißt alle acht Jahre wiederholen sich die Umstände der unteren Venuskonjunktion in ähnlicher Weise. So lagen ja auch zwischen den beiden Venusdurchgängen vor der Sonne 2004 und 2012 acht Jahre. Ähnlich nördlich wie in diesem Frühjahr zog die Venus zuletzt im März 2009 an der Sonne vorbei. Erst am 23. März 2025 wird Venus wieder eine untere Konjunktion mit vergleichbar guten Sichtbedingungen für Beobachter auf der Nordhalbkugel bieten. Gelingt ihnen eine seltene Doppelsichtung der Venus am gleichen Tag? Dann freuen wir uns auf Ihren Bericht auf unserer Facebookseite! Viel Glück beim Beobachten!

Paul Hombach

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Paul Hombach

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