Einen überragenden Ausbruch lieferte zwar keiner der drei letzten bedeutenden Meteorströme des Jahres, aber starke und z.T. deutlich erhöhte Aktivität erfreute gleichwohl die Beobachter rund um den Globus. Die Leoniden schafften in der Nacht vom 18. zum 19. November 2007 immerhin eine ZHR von rund 35: Diese »Zenitstundenrate« bezeichnet die Zahl an Meteoren, die ein einzelner Beobachter bei exzellentem Himmel (mit Grenzgröße 6,5m) und Radiant im Zenit sehen würde. Mit einer maximalen ZHR von gut 120 am Abend des 14. Dezember entsprachen die Geminiden ziemlich genau den Erwartungen, und für Beobacher im »richtigen« geografischen Längenbereich fiel die Show bei dunklem Himmel geradezu spektakulär aus. In der kalifornischen Mojave-Wüste zum Beispiel zählte Robert Lunsford in den drei Nächten um das Geminiden-Maximum genau 999 Meteore, von denen 827 Geminiden waren – 618 der letzteren waren in der Maximumsnacht erschienen. In ungewöhnlich vielen Fällen waren jeweils zwei Geminiden fast gleichzeitig am Himmel aufgeflammt, und auch fünf Nachtleuchtspuren in einer Nacht waren für diesen Meteorschauer ausgesprochen viele. Auch in Europa konnten die Geminiden erfreuen: In Slowenien z.B. zählte Javor Kac in der Nacht 14./15. Dezember in vier Stunden 171 Stück.
Mit besonderer Spannung war ein scharfes Maximum der Ursiden am Abend des 22. Dezember 2007 erwartet worden, für das es detaillierte Prognoserechnungen gab: Selbst ein französischer Supercomputer war bemüht worden, um die Bahnen zahlreicher Staubteilchen des Kometen 8P/Tuttle – siehe anderer Artikel – über viele Jahrhunderte zu verfolgen. Zwar ist schon eine Weile bekannt, dass die Aktivität der Ursiden ansteigt, wenn der Komet alle 13 Jahre durchs Perihel geht (dieses Jahr: am 25. Januar; Erdnähe 5. Januar), doch wie der Kometenstaub dabei auf Kollisonskurs mit der Erde geraten kann, ist ein nicht-triviales Problem. Es handelt sich keineswegs um Staub, den der Komet jetzt verliert und auch nicht in den vergangenen Jahrhunderten verlor: Nach den Modellrechnungen, an denen praktisch alle namhaften Meteorprognostiker der Gegenwart in Europa und den USA beteiligt waren, wurden die heutigen Ursiden am ehesten in den Jahren 300 bis 1400 freigesetzt. Mit einer maximalen ZHR von 40 bis 80 wurde für 2007 gerechnet, was 5 bis 10 Mal über dem Ursiden-Üblichen gelegen hätte: Tatsächlich erreichte die ZHR ungefähr 35, wie sich trotz vollmondhellen Himmels überraschend gut beobachten ließ. Die Modelle zeigten also in die richtige Richtung – nur kam leider aus organisatorischen Gründen die geplante Beobachtung des gesamten Ausbruchs aus einem Flugzeug nicht zustande.
Daniel Fischer
Aktuelle Beobachtungen der International Meteor Organization: www.imo.net/live | |
Jenniskens et. al., WGN 35 6, 125 |
Für die meisten Beobachter im deutschen Sprachraum war die Marsbedeckung am Morgen des 24.12.2007 nicht sichtbar, weil eine massive Wolkendecke jeden Blick behinderte – mit nur wenigen Ausnahmen. Das Foto gelang Oliver Aders mit einem 8″-Newton, Canon 300D, ISO 400, 1,6s, IDAS LPSII-Filter. Ronald Stoyan
Am 25.12. wurde im Sternbild Vulpecula, etwa 3° südwestlich des Hantelnebels M 27 und nur wenige Bogenminuten vom Stermnhaufen NGC 6827 entfernt, eine Nova entdeckt. Glückliche Finder waren zwei japanische Amateurastronomen, die das Feld jeweils mit 105mm-Teleobjektiven und Digitalkameras aufgenommen hatten. Zum Entdeckungszeitpunkt war die Nova, offiziell als V459 Vul bezeichnet, 8,5m hell, am nächsten Tag hatte sie bereits 7,1m erreicht. Ronald Stoyan
Im Sommer wundervoll warm aber Astronomie im Winter eine Zumutung? Von wegen. Was Sie machen…
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