Die genaue Physik hinter der starken Radioemission ist noch unklar, aber ein Zusammenhang mit besonders großem Massenverlust der Vorgängersterne liegt nahe — und damit könnten die »Super-Planetarische Nebel« getauften Überreste eine Lücke im Inventar der Sternhinterlassenschaften im Kosmos schließen. Die Massen der in gewöhnlichen Planetarischen Nebeln zurückgebliebenen Weißen Zwerge liegen nämlich bei nur 0,3 bis 0,6 Sonnenmassen, während noch Sterne bis 8 Sonnenmassen ein solches Ende finden sollten; erst bei noch größerer Masse sollte es zu einer Supernova-Explosion kommen. Dabei bleibt dann ein Neutronenstern zurück, umgeben von einem Supernovarest — und die Eigenschaften der radiohellen Planetarischen Nebel in den Magellanschen Wolken nähern sich bereits denen kleiner Supernovareste.
In diesen Nebeln stecken offenbar mehrere Sonnenmassen Gas, was ebenfalls klar auf deutlich massereichere Vorgängersterne als bei gewöhnlichen Planetarischen Nebeln hinweist. Optisch beeindrucken können die Super-Planetarischen Nebel trotz ihres Namens nicht, mit Durchmessern zwischen 0,3″ und 4″, aber für große Radiointerferometer auf der Südhalbkugel, namentlich den australischen ATCA, sind sie ideale Beobachtungsobjekte — und erst recht für das Rieseninterferometer Square Kilometer Array, das in Autralien und Neuseeland oder dem südlichen Afrika stehen wird.
Daniel Fischer
Original-Veröffentlichung: arxiv.org/abs/0906.4588 | |
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