Zur Sommerzeit muss man sich als Mondbeobachter oft mit Beobachtungen in der Dämmerung begnügen. So steht unser Trabant bei einem Mondalter von vier Tagen nach Neumond auch am 17. Juni 2018 gegen 22 Uhr noch am relativ hellen Abendhimmel in Richtung Westen. Ziel des heutigen »Blicks zum Mond« ist das 57km große Ringgebirge Taruntius am Nordrand des Mare Fecunditatis (Meer der Fruchtbarkeit). Dort ist der Einschlag die größte Formation in dieser Region.
Auf den ersten Blick erscheint Taruntius nicht besonders auffällig, doch er bietet »Beobachtungsstoff« für unterschiedliche Beleuchtungssituationen. Bei flachem Lichteinfall werden aufgrund des Schattenwurfs konzentrische Rillen und Erhebungen auf dem Grund des Kraters sichtbar. Diese können je nach Sonnenstand fast wie ein flacher doppelter Ringwall wirken. Bei diesem Sonnenstand sind in Richtung des Mare Fecunditatis auch einige Geisterkrater zu erkennen. Dies sind Krater, die mit Auswurfmaterial anderer überschüttet wurden, so dass die ehemaligen Kraterwälle nur noch unter sehr flacher Beleuchtung andeutungsweise zu erkennen sind.
Genau auf dem nördlichen Wall von Taruntius findet sich der nur 11km große Krater Cameron, der dadurch fast wie ein kleiner Edelstein mit dem Wall von Taruntius als Ring wirkt. Aber auch bei Vollmond ist Taruntius leicht zu identifizieren. Bei dieser Beleuchtungssituation erstrahlt der äußere Wall als dünne helle Linie. Außerdem ist jetzt das schwache Strahlensystem von Taruntius erkennbar, das sich in einem Umkreis von bis zu 300km ausbreitet.
Ebenfalls bei Vollmond werden zwei Zeugnisse der vulkanischen Aktivität von Taruntius gut erkennbar: Zwei kleine Flecken aus dunklem Material südlich des Zentralgebirges und am Nordwall südlich von Cameron.
Die beiden Flecken sind Ascheablagerungen von pyroklastischen Eruptionen, bei denen nach der Entstehung des Kraters Lava an die Oberfläche befördert wurde. Lambert SpixAnzeige
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