Spix' Blick zum Mond

Spix‘ Blick zum Mond: Sinus Iridum – die Regenbogenbucht

Am Morgen des 3. November 2018 ist am abnehmenden Mond eine Formation mit dem fantasievollen Namen Sinus Iridum (Regenbogenbucht) zu finden. Vielleicht dachte der italienische Astronom Riccioli an den ebenmäßigen Kreis eines Regenbogens, als er nach einem passenden Namen suchte. Die Bucht beschreibt wirklich einen Halbkreis und erscheint aus der hellen Umrandung des Mare Imbrium (Regenmeer) wie ausgestanzt.

Ein Krater als Bucht

Der Sinus Iridum ragt wie eine Bucht in das Montes Jura (Juragebirge), das die nordwestliche Begrenzung der Regenbogenbucht bildet. Aber tatsächlich ist die 250km große Formation ein Impaktkrater mit den typischen Merkmalen einer Wallebene. Die Regenbogenbucht ist nach dem Imbrium-Impakt entstanden, jedoch bevor die austretende Lava das heutige Mare Imbrium formen konnte. Zwei jüngere Einschläge überlagern das Gebirge: Bianchini (38km) und Sharp (39km). Interessantes Detail bei Bianchini ist ein ausgedehnter Erdrutsch. Von der Südseite des Kraters ragt dieser bis in die Regenbogenbucht.

Abb. 2: Der Sinus Iridum in ein Impaktkrater mit 250km Durchmesser. [NASA/GSFC/Arizona State University]

Spitze Enden

Der Bogen des Sinus Iridium besitzt zwei spitz zulaufenden Enden, die zu Recht einen eigenen Namen erhalten haben: Im Osten heißt der Ausläufer Promontorium Laplace (Kap Laplace), während der westliche Teil die Bezeichnung Promontorium Heraclides (Kap Heraclides) trägt. Dabei erreicht das Kap Laplace eine Höhe von 2600m über der Basaltebene des Regenmeers und Kap Heraclides ragt 1700m darüber hinaus. Durch ein Teleskop mit mittlerer Öffnung können die beiden Kleinkrater Heraclides E (4km) und Bianchini G (4km) gesichtet werden. Lambert Spix

Anzeige

Der Moonhopper, 1. Auflage
20 Mondtouren für Hobby-Astronomen
Autoren: Lambert Spix, Frank Gasparini

Krater, Rillen, Meere, Gebirge: Auf dem Mond gibt es viel zu sehen, doch im Teleskop fällt bei der Vielzahl der Objekte die Orientierung auf dem Mond schwer. Dieses Buch beschreibt leicht verständlich, wie man auf dem Mond navigiert, ohne vom Weg abzukommen. ||Im Praxisteil führen 20 Touren über den gesamten Mond und zeigen die schönsten Mondformationen für kleine und mittlere Teleskope. Alle besonders für Einsteiger sehenswerten Mondregionen sind abgedeckt, gleichzeitig werden auch Geheimtipps und schwierigere Ziele gezeigt. Ausführliche Beschreibungen und Übersichtsfotos unterstützen die Orientierung (…)

Erhältlich im Oculum-Shop (…)

Redaktion

Share
Published by
Redaktion

Recent Posts

Astronomie im Winter: 3 schnelle Tipps, für die Beobachtung

Im Sommer wundervoll warm aber Astronomie im Winter eine Zumutung? Von wegen. Was Sie machen…

4 Jahren ago

Spix‘ Blick zum Mond: Hesiodus – Lichtspiele und Doppelwall

Die letzte Ausgabe des »Blicks zum Mond« ist noch einmal etwas für Frühaufsteher. Am 1.…

5 Jahren ago

Was ist eigentlich … 66?

Keine Sorge! Ich werde jetzt definitv nicht in irgendwelchen numerologischen Geheimnissen herumkramen und mich über…

5 Jahren ago

InSights Solarzellen offen – mehr Bilder

Nach der perfekten Landung von InSight auf dem Mars und dem Empfang des ersten Bildes…

5 Jahren ago

Eine Landung wie nach Drehbuch: InSight steht in der Elysium Planitia

Die Landung vom InSight auf dem Mars ist noch perfekter abgelaufen als erhofft. Nicht nur…

5 Jahren ago