Nahe der Mondmitte hat die ereignisreiche Geschichte des Mondes drei Rillensysteme entstehen lassen: Rima Ariadaeus (Ariadaeusrille), Rima Hyginus (Hyginusrille) und Rimae Triesnecker (Triesneckerrillen). Der heutige »Blick zum Mond« – für den Abend des 24. März 2018 – beschäftigt sich genauer mit der mittleren Rille, der Rima Hyginus und dem Namensgebenden Krater Hyginus.
Bereits im Teleskop mit kleiner Öffnung ist bei genauer Kenntnis der Lage die 219km lange Rille als sehr schmale gebogene Linie zu erkennen. Mittig darin gelegen erkennt man den 9km großen Krater Hyginus. Dieser ist einer der größten Krater, der wohl nicht durch einen Einschlag eines Himmelskörpers entstanden ist. Indizien dafür sind der fehlende Kraterwall und die steil abfallenden Hänge, die Hyginus wie sauber ausgestanzt wirken lassen. Vermutlich ist der Krater durch den Einbruch einer ehemaligen Lavaröhre entstanden, wie sie z.B. auch an den Flanken der Schildvulkane auf Hawaii entstehen. Möglicherweise hatte die Bildung auch explosiven Charakter, da Hyginus von dunkleren Ablagerungen umgeben ist, die pyroklastische Ablagerungen sein könnten. Bei Vollmond ist das Material gut sichtbar. Ein Teleskop mit großer Öffnung und bei hoher Vergrößerung offenbart den vermutlich ebenfalls vulkanischen Ursprung von Rima Hyginus. Im westlichen Abschnitt erscheint die Rille von vielen kleinen Gruben unterbrochen. Auch diese Vertiefungen sind – wie Hyginus selber – wohl Einbrüche in der Decke einer ehemaligen Lavaröhre, die heute als Rima Hyginus sichtbar ist.
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