Spix' Blick zum Mond

Spix‘ Blick zum Mond: Apollo 14 – Im Hochland von Bruder Mauro

Manche Mondregionen sind auf Fotografien und Zeichnungen seltener zu finden. So liegt südlich von Copernicus, eingebettet zwischen Mare Cognitum (Meer der Erkenntnis) und einem schmalen Ausläufer des Mare Nubium (Wolkenmeer) ein unscheinbares Hochlandgebiet: das Fra-Mauro-Hochland. Benannt wurde das Areal und der gleichnamige Krater nach dem italienischen Mönch und Kartografen Fra Mauro. Am Abend des 22. Juli 2018 steht der Terminator günstig für einen »Besuch« der dortigen Landestelle von Apollo 14.

Die dritte Mondlandung

Die Landung des Apollo 14 Mondlandemoduls Antares erfolgte am 5. Februar 1971 nördlich des 100km großen Kraters Fra Mauro. Die Aufgabe lag in der Erkundung des geologisch interessanten Hochlands. Besonderes Augenmerk lag auf dem Sammeln von Gestein, das bei der Entstehung des 1000km entfernten Imbrium-Beckens vor 4,25 Milliarden Jahren ausgehoben und hier vermutet wurde.

Abb. 2: Erste Orientierung zum Auffinden der Apollo-14-Landestelle bietet der Krater Fra Mauro. [NASA/GSFC/Arizona State University]
Tatsächlich konnte die Crew der Mondlandefähre mit den beiden Astronauten Alan Shepard und Edgar Mitchell in der Nähe des Landeplatzes Gestein finden, dass dem Imbrium-Becken zugeordnet wird. Um die Landestelle von Antares visuell aufzusuchen, identifiziert man am besten zuerst die beiden Kleinkrater Fra Mauro D (5km) und Y (3km) am nördlichen Wall von Fra Mauro. Mit diesen beiden Kratern kann man ein gleichschenkliges Dreieck bilden, an dessen nördlicher Spitze die Landestelle liegt. Diese wird auf Mondkarten als »Statio Fra Mauro« bezeichnet. Die offiziellen Koordinaten liegen bei 3°38’43.08″S und 17°28’16.9″W.
Abb. 3: Die Landesstelle von Apollo 14 liegt unweit von Fra Mauro, inmitten des Fra-Mauro-Hochlands. [NASA/GSFC/Arizona State University]

Eine Schnecke auf dem Mond

Eine hübsche Mondformation befindet sich nur wenig westlich der Apollo-14-Landestelle. Dort finden sich fünf domähnliche kleine Hügel in einer leicht gebogenen Reihe von etwa 10km Länge, die sich bei nicht zu hoher Sonneneinstrahlung als das Gehäuse einer Turmschnecke auf den Mondboden abzeichnen und 2005 nach dem amerikanischen Mondforscher Charles Wood als »Turitella« bezeichnet wurden. Bei sehr gutem Seeing und hoher Vergrößerung kann ein Beobachtungsversuch unternommen werden. Lambert Spix

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