Kurz vor Vollmond kommt die prominente Region des Aristarchus-Plateaus wieder in eine gute Beobachtungsposition. Doch neben den bekannten Highlights, wie etwa den Krater Aristarchus oder das Schrötertal, werden etwas abseits liegende Formationen leicht übersehen. In unmittelbarer Nähe des Aristarchus-Plateaus aber befindet sich mit den Montes Harbinger ein lohnendes Beobachtungsziel, das am späten Abend des 26.5. schon im vollen Tageslicht liegt.
Östlich von Aristarchus finden sich die vereinzelten Gipfel der Bergkette Montes Harbinger. Der Name geht auf die Vorstellung zurück, dass die schon von der Sonne beschienenen Berggipfel die Vorboten der Morgendämmerung für den westlich davon liegenden Krater darstellen. »Harbinger« bedeutet im Englischen »Vorbote«. Der Gebirgszug bedeckt eine Fläche von insgesamt 90km × 40km. In nördlichen Teil liegen drei größere Gipfel mit Höhen von bis zu 2500m. Flachere Hügelgebiete schließen sich südwestlich davon an. Das südliche Ende von Montes Harbinger bildet der 46km große Geisterkrater Prinz. Dieser ist fast zur Hälfte im Oceanus Procellarum (Ozean der Stürme) versunken und seine Form erinnert damit an ein Hufeisen.
Schwieriger zu beobachten ist das Rillensystem Rimae Prinz (Prinzrillen) nordöstlich vom gleichnamigen Krater. Im Teleskop mit größerer Öffnung und bei gutem Seeing sind dort mehrere einzelne flusslaufähnliche Rillen erkennbar, die in nordöstlicher Richtung verlaufen. Am 2km großen Krater Vera direkt am Wall von Prinz beginnt eine der breiteren Rillen und verläuft westlich eines Ausläufers der Montes Harbinger. Ein anderes Teilstück beginnt am 4km großen Krater Ivan östlich des Gebirgszugs. Falls die Rillen nicht direkt sichtbar werden, können die beiden kleinen Krater gut als Aufsuchhilfe verwendet werden. Lambert Spix
Anzeige
20 Mondtouren für Hobby-Astronomen
Autoren: Lambert Spix, Frank Gasparini
Krater, Rillen, Meere, Gebirge: Auf dem Mond gibt es viel zu sehen, doch im Teleskop fällt bei der Vielzahl der Objekte die Orientierung auf dem Mond schwer. Dieses Buch beschreibt leicht verständlich, wie man auf dem Mond navigiert, ohne vom Weg abzukommen. ||Im Praxisteil führen 20 Touren über den gesamten Mond und zeigen die schönsten Mondformationen für kleine und mittlere Teleskope. Alle besonders für Einsteiger sehenswerten Mondregionen sind abgedeckt, gleichzeitig werden auch Geheimtipps und schwierigere Ziele gezeigt. Ausführliche Beschreibungen und Übersichtsfotos unterstützen die Orientierung (…)
Erhältlich im Oculum-Shop (…)
Im Sommer wundervoll warm aber Astronomie im Winter eine Zumutung? Von wegen. Was Sie machen…
Die letzte Ausgabe des »Blicks zum Mond« ist noch einmal etwas für Frühaufsteher. Am 1.…
Keine Sorge! Ich werde jetzt definitv nicht in irgendwelchen numerologischen Geheimnissen herumkramen und mich über…
Nach der perfekten Landung von InSight auf dem Mars und dem Empfang des ersten Bildes…
Die Landung vom InSight auf dem Mars ist noch perfekter abgelaufen als erhofft. Nicht nur…