Das Lindenmuseum in Stuttgart zeigt noch bis zum 2.Juni 2013 die Sonderausstellung »Maya Code«, die pünktlich zum vorhergesagten Weltuntergang am 21.12.2012 eröffnet wurde. Die Direktorin des Museums Ines de Castro führte in Ihrer Vernissagerede vor über 300 Gästen auch plausible Gründe an, warum sie vom Fortbestehen der Welt nach diesem apokalyptischen Datum ausging. Denn für den Weltuntergang im Dezember 2012 finden sich bei den Mayas keinerlei Vorhersagen. In seinen Forschungen über apokalyptische Theorien stieß Wilson auf die Schriften von Esoterik-Autoren, die ihre Vorhersagen vor über 25 Jahren trafen – unter dem Einfluss von halluzinogenen Pilzen.
Die Ausstellungsbesucher begegnen als Erstes einer Darstellung des »Monumentes Nummer sechs« aus Tortuguero, dem hier wesentlichen Stein der Mayas, dessen darin eingehauene stark verwitterten Hieroglyphen besagen, dass, laut dem Kalender der Maya, der dreizehnte Bak`tun endet. Auf einer großflächigen Darstellung werden in der Ausstellung die Feinheiten der Maya Kalender ausführlich und gut verständlich erläutert. Besonderes Highlight der Ausstellung ist eine Kopie des sogenannten Codex Dresden, der schönsten erhaltenen Maya-Handschrift. Auf einem 3,56m langen Papierstreifen ist religiöses und astronomisches Wissen für die Kalenderpriester festgehalten. Leider konnten nur drei der Maya-Bücher für die Nachwelt gerettet werden. Der Codex Dresden wird heute in der Nationalbibliothek Dresden aufbewahrt. In einem interaktiven Spiel kann man sich selbst im Entziffern der Mayaschrift beweisen. Nach der bisherigen Erfahrung finden sich Kinder in diesem Exponat besonders gut zurecht, und erkennen intuitiv die richtige Bedeutung der Maya-Zeichen.
Das staatliche Linden-Museum in Stuttgart in dem neoklassizistischen Gebäude am Hegelplatz gehört zu den größten und bedeutendsten Völkerkundemuseen in Europa und der Welt. Neben den Sonderausstellungen werden in den Abteilungen für Südasien, Ostasien, Afrika, den Orient, Südsee, Nordamerika und Südamerika Dauerausstellungen zu den außereuropäischen Völkern gezeigt.
Christian Wolter
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