Nach der Markteinführung des Boren-Simon-Astrographen mit 8″ Öffnung im Jahr 2011 und dessen Modifizierung (interstellarum Thema Teleskope & Ferngläser 2011) stellt die Firma Teleskop-Service nun ein Modell mit 6″ Öffnung vor. Wie beim größeren Bruder handelt es sich bezüglich der optischen Konstruktion um einen f/4-Newton, dessen Brennweite mittels eines im Okularauszug verbauten, vierlinsigen ED-Reducer/Korrektors auf 420mm verkürzt wird (f/2,8). Auch bei diesem Modell ist der ASA-Korrektor speziell für die fotografische Anwendung gerechnet und liefert – laut Hersteller – ein vollständig auskorrigiertes Bildfeld von 25mm Durchmesser. Chips im APS-Format sollen abschattungsfrei ausgeleuchtet werden. Zur Kollimation des Systems mit üblichen Justierhilfen wie Laser oder Justierokular wird der Reducer/Korrektor einfach aus dem Okularauszug entnommen. Optional kann das Gerät mit einem handelsüblichen Korrektor im f/4-Modus betrieben werden.

Gegenüber der Standardausführung des Boren-Simon-Astrographen ist die von Teleskop Service angebotene Version durch mechanische Veränderungen abgewandelt. Der Metall-Tubus wird durch einen Carbon-Tubus ersetzt, der bei geringerem Gewicht eine deutlich höhere Steifigkeit aufweisen soll. Weiterhin wird die Fokuslage von 165mm über Tubus auf 140mm verringert, damit in Verbindung mit einem 63mm großen Fangspiegel (94% Reflexionsvermögen) die Ausleuchtung des APS-Formats sichergestellt ist. Die Verbindung zwischen Teleskop und Kamera und die Fokussierung leistet ein kurz bauender »Steeltrack«-Okularauszug von Baader Planetarium mit 1:10-Feintrieb. Ein Backfokus von 65mm garantiert das Erreichen des Fokus auch bei Verwendung von DSLR-Kameras. Mit einer Baulänge von ca. 50cm und 4kg Gewicht ist der Astrograph besonders für den mobilen Einsatz und für Reisen geeignet. Im Preis von 1445€ sind neben den bereits beschriebenen Komponenten außerdem ein 8×50-Sucher und Rohrschellen mit einer Prismenschiene nach Vixen-Standard enthalten.

Frank Gasparini

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