Scharen von Amateurastronomen rund um den Globus – für einige ist es ihre Hauptaufgabe geworden – durchsuchen die Bilderserien nach sich bewegenden Lichtwölkchen, die meist knapp über dem Rauschniveau und zwischen zahlreichen Artefakten von Strahlungstreffern hindurch wandern. Auch der 1500. Kometenfund, der Ende Juni dem US-Amateur Rob Matson mit SOHO gelang, war solch eine marginale – aber eindeutige Erscheinung (Abb.). Wie rund 85% der SOHO-Entdeckungen gehört dieser Komet zur Kreutz-Gruppe, Bruchstücken eines ehemals großen Kometen, der sich bei einer engen Sonnenpassage vor Jahrhunderten auflöste. Wenn sie nun, eines nach dem anderen, zur Sonne zurückkehren und sich bis auf 1,5 Mio. km ihrer Oberfläche nähern, strahlen sich noch einmal auf, während sie sich in der mörderischen Hitze in kleine Staubwolken verwandeln und fast alle vor den Augen SOHOs zerstört werden. Ihr Verhalten in diesen letzten Stunden verrät manches über Zusammensetzung und Physik der Kometenkerne. Auch mehrere andere Kometengruppen wurden unter den SOHO-Funden ausgemacht und tragen nun die Namen der Entdecker: Die beiden deutschen Amateure Maik Meyer und Rainer Kracht sind so Teil des Kometenhimmels geworden.
Daniel Fischer
ESA-Pressemitteilung zum 1500. Fund: www.esa.int/esaCP/SEMB94SHKHF_index_0.html | |
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