Die Koma des Kometen 45P/Honda-Mrkos-Pajdušáková am 07.02.2017, 5:55h - 6:50h UT, 72x45 sek., Sony A7s, ISO 3200, C14 Hyperstar (14"/F1.9), kein Filter, Teneriffa, Bildausschnitt, Fritz Helmut Hemmerich. Mit freundlicher Genehmigung.
Der Komet 45P/Honda-Mrkos-Pajdušáková nähert sich unserer Erde am 11. Februar 2017 bis auf rund 33-fache Mondentfernung (0,08AE oder 12 Millionen km). Der Schweifstern kommt dabei am östlichen Morgenhimmel über Deutschland in Sichtweite und erreicht eine Helligkeit von rund 6-7m. Er wird damit zum Beobachtungsobjekt für Ferngläser und kleine bis mittlere Teleskope.
Ab Anfang Februar wird der Komet 45P/Honda-Mrkos-Pajdušáková am Morgenhimmel zu sehen sein. Eine Zeitrafferaufnahme aus 80 Einzelbildern á 45 sek., die sehr schön die Bewegung des Kometen vor dem Sternenhintergrund zeigt, gelang dem Astrofotografen Fritz Helmut Hemmerich am 07.02.2017 auf der Kanareninsel Teneriffa (Aufnahmezeitraum: 5:55h – 6:50h UT).
Leider stört in den nächsten Tagen das Licht des Mondes zunehmend die Beobachtung. Die Gelegenheit sollten sich Hobbyastronomen dennoch nicht entgehen lassen. Im Fernglas erscheint der Komet als kleines Nebelfleckchen. Ab Mitte des Monats wird der Komet schließlich zirkumpolar. Zur gleichen Zeit nimmt die Helligkeit des Schweifsterns aber auch wieder ab.
Ab dem 5. Februar ist 45P/Honda-Mrkos-Pajdušáková im Sternbild Adler sichtbar. Er bewegt sich in den nächsten Tagen rasch über den Osthimmel. Das sich bietende Zeitfenster für eine Beobachtung vor der Morgendämmerung wird immer länger. Am 9. Februar steht der Komet im Herkules und am 16. Februar zieht er in rund 3° Abstand am Kugelsternhaufen M3 vorbei.
Kurz nach der Monatsmitte kann 45P/Honda-Mrkos-Pajdušáková am mondlosen Abendhimmel beobachtet werden. Das Licht des Mondes stört dann also nicht mehr die Beobachtung, so dass der Kontrast der Kometenerscheinung zum Himmelshintergrund größer ist. Der Komet wandert weiter durch den Bärenhüter und die Jagdhunde. Ende Februar findet man ihn im Sternbild Löwe bzw. Kleiner Löwe. Der Komet dürfte dann bereits wieder lichtschwächer mit rund 10m erscheinen. Für Astrofotografen ist der Zeitraum von Mitte Februar bis Mitte März 2017 zur Fotografie des Kometen geeignet.
Komet 45P/Honda-Mrkos-Pajdušáková umrundet die Sonne binnen 5,2 Jahren. Im Zeiraum 2017 bis 2019 gehört 45P/Honda-Mrkos-Pajdušáková übrigens zu jenen drei Kometen (41P/Tuttle-Giacobini-Kresák und 46P/Wirtanen gehören ebenfalls dazu), die Wissenschaftler und Amateurastronomen genauer fotografieren und untersuchen werden. Bei dem Projekt 4*P Coma Morphology Campaign der privaten Planetary Science Institute geht es insbesondere um eine fotografische Überwachung der Koma des Kometen. Unter der Koma versteht man die Gashülle, die den Kometenkern umgibt. Astrofotografen aus aller Welt können sich an der 4*P Coma Morphology Campaign aktiv beteiligen.
Ihre eigenen Astrofotos des Kometen 45P/Honda-Mrkos-Pajdušáková können Sie uns gerne in unserer Astrofoto-Community oder auf unserer facebook-Seite zeigen. Wir wünschen Ihnen dazu viel Erfolg und clear skies! Christian Preuß
Mehr über alle aktuell sichtbare Kometen in den Monaten Februar/März 2017 finden Sie in der Ausgabe 7 (Februar/März 2017, Seiten 34-35) von Abenteuer Astronomie. Das Heft bekommen Sie am Kiosk, direkt bei uns im Abonnement oder im Oculum Shop.
Steckbrief zu Komet 45P/Honda-Mrkos-Pajdusakova:
Entdeckung: 3.12.1948
Perihel: 31.12.2016 (0,53AE)
Erdnähe: 11.2.2017 (0,08AE)
Beobachtungsfenster: Februar bis März 2017
Erwartete Helligkeit: 7m bis 10m
Linktipp: 4*P Coma Morphology Campaign der privaten Planetary Science Institute
Buchtipps rund um Kometen allgemein:
Im Sommer wundervoll warm aber Astronomie im Winter eine Zumutung? Von wegen. Was Sie machen…
Die letzte Ausgabe des »Blicks zum Mond« ist noch einmal etwas für Frühaufsteher. Am 1.…
Keine Sorge! Ich werde jetzt definitv nicht in irgendwelchen numerologischen Geheimnissen herumkramen und mich über…
Nach der perfekten Landung von InSight auf dem Mars und dem Empfang des ersten Bildes…
Die Landung vom InSight auf dem Mars ist noch perfekter abgelaufen als erhofft. Nicht nur…
