Wer sich mit Sternphotometrie auskennt, kann sich rund um den kommenden Valentinstag um die Erforschung extrasolarer Planeten verdient machen: Mit einer Wahrscheinlichkeit von (höchstens) 15% wird der Planet des Sterns HD 80606 vor dessen Scheibe vorbeiziehen.
Da es sich um einen Gasriesen mit vier Jupitermassen handelt, müssen dabei gewaltige Umwälzungen in seiner Atmosphäre stattgefunden haben, mit Stürmen von bis zu 5km/s. Die Hitze wird offenbar in der oberen Atmosphäre aufgenommen und schnell wieder abgegeben, 25 Mal schneller als dies bei der Erdatmosphäre der Fall ist. Natürlich kann Spitzer nur das gemeinsame Infrarotlicht von Stern und Planet messen, aber dessen Temperaturanstieg machte sich klar bemerkbar — und auch ein kurzer Einbruch nahe des Maximums. Ganz offensichtlich hatte Spitzer einen sekundären Transit beobachtet, das heißt, der Planet war hinter dem Stern verschwunden. Damit war die Bahnneigung klar und auch die Masse des Planeten festgelegt, für die es vorher durch den Radialgeschwindigkeitseffekt auf den Stern nur eine Obergrenze gegeben hatte. Spitzer hatte nur 30 Stunden Zeit für die Beobachtungen, so dass ein eventueller primärer Transit vor dem Stern nicht beobachtet werden konnte — aber dazu bietet sich nun rund um den 14. Februar eine gute Gelegenheit. Der Durchgang könnte bis zu 17 Stunden dauern, und HD 80606 hat 9. visuelle Größe: Für so manches Profi-Teleskop ist das schon bedenklich hell. Aber gerade Amateurastronomen, die sich mit präziser Photometrie auskennen, sind eingeladen, den Stern kommende Woche zu überwachen — und zwar mindestens vom 12. bis 16. Februar. Allerdings: Der Helligkeitseinbruch wird wohl nur 0,01 Größenklassen betragen.
Daniel Fischer
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