In Obamas erstem eigenen Finanzplan für die NASA (»Budget Request«) steht nicht nur ein radikaler Kurswechsel in der bemannten Raumfahrt, den die akute Krise des vom Vorgänger geerbten Mondprogramms wohl unvermeidlich machte: Es finden sich auch interessante Initiativen gerade im wissenschaftlichen Teil, wo in den nächsten Jahren vor allem Projekte im Sonnensystem gut gefördert werden sollen. Und just ein scheinbar winziger Posten im Bereich der Planetenforschung – in die im Finanzjahr 2011 allein 1,49 Mrd. $ gesteckt werden sollen – kann einen besonders großen Unterschied machen: Das Budget für die Identifikation und Katalogisierung von Near Earth Objects (NEO), erdnahen Asteroiden und (seltenen) Kometen also, wird in dem Plan um 16 Mio. $ pro Jahr angehoben.
Das Komitee hatte drei Szenarien vorgestellt, die bei Investitionen von 10, 50 und 250 Mio. $ im Jahr realistisch erschienen. Bei der kleinsten Lösung würde man die laufenden Programme fortsetzen, das in seinem Bestand gefährdete Radarobservatorium von Arecibo retten und ein wenig Grundlagenforschung betreiben können, doch der Katalog der 140m-Brocken würde nie fertig. Bei 50 Mio. $ pro Jahr gelänge dies dagegen schon, dank eines speziell zu bauenden Teleskops, allerdings nicht vor 2030. Und erst bei einer weiteren Verfünffachung des Jahresetats kämen die USA allein und zügig ans Ziel, da dann zusätzlich auch ein spezieller Satellit gestartet werden könnte. Die nun versprochenen 20 Mio. $ pro Jahr liegen zwischen dem ersten und zweiten Szenario: Man will damit laufende Suchprogramme mit Teleskopen auf der Erde ausbauen, Arecibo unterstützen und die Jagd speziell mit dem neuen Infrarotsatelliten WISE verschärfen, der bereits mehrere NEO gefunden hat. Noch hat Obamas Budget Request gewaltige Hürden zu nehmen, aber Widerstand zumindest gegen den kleinen und doch so wichtigen NEO-Posten dürfte kaum zu erwarten sein.
Daniel Fischer
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