Anfang kommender Woche soll der neueste Marsrover seinem Namen zum ersten Mal Ehre machen, auch wenn die erste Fahrt des Mars Science Laboratory alias Curiosity nur wenige Meter vor und zurück gehen soll: Vorsicht geht bei dem 2,5-Mrd.-Dollar-Projekt vor Eile, ist doch diesmal die minimale Lebensdauer auf zwei Erdjahre statt der Wochen oder Monate der Vorgänger angelegt. Nennenswerte Probleme haben sich in den ersten Tagen nach der Landung am 6. August tatsächlich keine eingestellt: Schon die vermeintlichen »sieben Minuten des Schreckens« zwischen Atmosphäreneintritt und Absetzen des Rovers per Skycrane verliefen praktisch exakt nach Drehbuch, nirgends wurden Toleranzen ausgeschöpft. Die Landezeit stimmte am Ende auf besser als eine Sekunde genau, und das Zentrum der Landeellipse wurde um lediglich 2,4km verfehlt. Der Mars war freundlich zu uns, sagen die MSL-Manager, was auch für die Ebene innerhalb des Kraters Gale namens Aeolis Palus gilt, wo der Rover nun sehr gerade steht. Alle Instrumente sind zumindest schon mal kurz eingeschaltet worden, und insbesondere die meisten Kameras haben bereits ein recht detailliertes Bild der Umgebung geliefert – wobei auch stets mehr Daten die Erde schneller erreichten, als die NASA zunächst versprochen hatte.
So gibt es bereits ein weitgehend komplettes schwarzweißes und ein lückenhaftes farbiges Panorama, die zahllose kleine Steine im Vordergrund – mutmaßlich in ferner Vergangenheit vom Kraterrand her angespült – und den Rand Gales sowie die unteren Bereiche des großen Aeolis Mons in der Mitte des Kraters zeigen: Hierher wird Curiosity nach den Fahrversuchen und Tests mit dem großen Robotarm aufbrechen, die Route wird dieser Tage festgelegt. Dabei helfen nicht nur die Aufnahmen des Rovers vom Boden aus, sondern auch detaillierte Geländemodelle (an denen der europäische Mars Express einen Anteil hatte) – und die 1500 Aufnahmen, die Curiositys Abstiegskamera MARDI an Fallschirm und Skycrane hängend schoss. Vergangenes Wochenende wurde die Software des Rovers ausgetauscht, der nun für die Operation auf der Oberfläche bereit ist. Bis zum Fuß des Aeolis Mons, wo fundamentale Einsichten in die Marsgeschichte aufgeschlossen sein dürften, sind es etwa 8km Luftlinie, aber die Fahrt dorthin dürfte ein knappes Jahr dauern: Auch unterwegs in einem alten Schwemmland wird es eine Menge zu erforschen geben.
Daniel Fischer
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