Für die Astrofotografie taugliche Reisemontierungen erfreuen sich großer Beliebtheit, bieten sie doch die Möglichkeit während einer Fernreise neue astronomische Fotoziele zu erschließen, ohne das Reisegepäck übermäßig zu belasten. Der bekannte Montierungshersteller Losmandy aus den USA hat nun auch eine Reisemontierung mit der Bezeichnung »StarLapse« in seine Produktpalette aufgenommen, die auf der bekannten GM8-Montierung basiert. In der Grundausstattung wird nur die Rektaszensionseinheit dieser Montierung mit Schneckenrad und Motor verwendet, die mit einem Adapter (1/4″- und 3/8″-Fotogewinde) auf ausreichend stabilen Fotoneigeköpfen montiert und in der Polhöhe eingerichtet werden kann.

Die Kamera wird mittels einer Klemmvorrichtung an einer Prismenschiene befestigt und austariert, die zugleich eine Ausrichtung in Deklination erlaubt. Eine Verwendung von Gegengewichten soll damit überflüssig sein, da der Schwerpunkt der verwendeten Kamera-/Objektivkombination stets in Verlängerung der Stundenachse positioniert werden kann. Die Klemmschrauben sind so groß dimensioniert, dass sie auch bei Kälte und mit Handschuhen gut zu bedienen sein sollen. Das Gewicht der Einheit beträgt knapp unter 4kg, die Tragfähigkeit wird mit 13,5kg angegeben. Eine Stromversorgung für 60 Stunden Nachführzeit erfolgt mit einem Batteriepack (nicht im Lieferumfang enthalten) durch acht AA-Batterien oder extern über 12V-Gleichstrom. Im Lieferumfang enthalten ist ein Handcontroller zur Steuerung der Antriebseinheit, der auch eine Zeitraffer-Funktion beinhaltet. Videos können dann mit Schwenks um eine Bewegungskomponente erweitert werden, wobei Neigungsgeschwindigkeiten von 7,5° bis 240° pro Stunde möglich sind. Der Preis der Grundausstattung beträgt 759€. Als Zubehör steht für 182€ ein Polsucher zur Verfügung, der eine schnelle Einnordung ermöglicht. Ebenfalls für 759€ kann die StarLapse mit einer Deklinationseinheit nachgerüstet werden. Mit Deklinationsblock, Motor und GM8-Elektronik inkl. Autoguiding-Anschluss entsteht dann eine vollwertige äquatoriale Montierung für größere Zuladungen.

Frank Gasparini

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