Sieht man sich auf einem Teleskoptreffen bei den Besitzern von Dobson-Teleskopen einmal genauer um, wird man feststellen, dass die Nutzung von digitalen Teilkreisen, wie sie in jeder Mittelklasse-Montierung zu finden sind, bei den visuellen Beobachtern bisher eher wenig verbreitet ist. Offensichtlich herrscht dort nach wie vor die Meinung, dass sich nur am Himmel auskennt, wer seine Beobachtungsobjekte mit der Sternkarte anfährt.
Zumindest wird diese Begründung häufig gegen die Nutzung solcher Hilfsmittel angeführt. Bedenkt man hingegen die geringe Anzahl wirklich guter Beobachtungsnächte in unseren Breiten, dann spricht doch einiges dafür die knapp zur Verfügung stehende Beobachtungszeit nicht mit Suchen, sondern mit wirklichem Beobachten zu verbringen, selbst wenn man sich auch ohne Teilkreise am Himmel orientieren kann. Eine besondere Bedeutung gewinnt diese Überlegung für ein Reiseteleskop. Wird es für Fernreisen eingesetzt, ist man z.B. auf der Südhalbkugel mit einem evtl. noch unbekannten Himmel konfrontiert, außerdem ist der limitierende Zeitfaktor durch die begrenzte Reisedauer noch ausgeprägter spürbar.
Dies war offensichtlich Grund genug für die Firma Hofheim Instruments ihren 12″-Reisedobson für den optionalen Einbau digitaler Teilkreise nachzurüsten. Das komplette Set besteht aus optischen Encodern (10000 Schritte) für die Azimut- und Höhenachse, die mit dem auf den 12″-Dobson abgestimmten Montagematerial exakt im Mittelpunkt der Drehachsen montiert werden können. Besonderes Augenmerk wurde auf eine einfache Montage gelegt. Zum Preis von 995€ beinhaltet dieses Set auch den bekannten »Argo Navis« Astro-Computer, der u.a. die aktuelle Positionierung des Teleskops anzeigt oder die Koordinaten zahlreicher Objekte in seiner Datenbank enthält. Wer die Nutzung von Planetariumssoftware auf Netbooks, IPhones usw. bevorzugt, kann das einfache Einbauset mit Encodern und Montagematerial für 495€ erwerben.
Frank Gasparini