Einen außergewöhnlichen Triumpf der unbemannten Raumfahrt kann Japan feiern: Obwohl kaum jemand wirklich damit gerechnet haben konnte, ist die Asteroidensonde Hayabusa (»Wanderfalke«) nach siebenjähriger und überaus pannenreicher Reise zur Erde zurückgekehrt und in der Atmosphäre über Australien verglüht – nicht ohne zuvor eine kleine Probenkapsel abzustoßen, die kurz darauf weich an einem Fallschirm in der Wüste landete. Sie enthält vielleicht ein paar Krümel von der Oberfläche des Asteroiden (25143) Itokawa, mit dem Hayabusa 2005 zweimal direkten Kontakt aufgenommen hatte. Auch diese Manöver waren alles andere als planmäßig verlaufen, und eine kleine Kanone, die viel Staub aufwirbeln sollte, hatte offenbar nicht funktioniert.
Andererseits hatte die Sonde unplanmäßig zuvor eine halbe Stunde auf Itokawa gesessen, und es gilt als wahrscheinlich, dass dabei eine geringe Menge Staub – ausreichend für Analysen mit moderner Labortechnik – in den Sammelbehälter gelangt ist. Dieser ist jedenfalls versiegelt in Australien und per Charterflugzeug auch wohlbehalten in einem Speziallabor in Japan angekommen, wo er in einigen Wochen mit größter Sorgfalt geöffnet werden soll. Unabhängig von seinem Inhalt ist die Mission Hayabusas ein grandioser Erfolg, der in Japan auch gebührend gefeiert wird (so kann man in Internetvideos junge Japanerinnen bewundern, die sich als Sonde verkleidet haben). Und das Testen gewagter Technologien für künftige Missionen stand ohnehin im Zentrum des Projekts: So hat Japan etwa zum ersten Mal eine Reise zu einem Himmelskörper und zurück mit einem Ionenantrieb absolviert. Auch die Rückkehr zur Erde wurde selbst noch zu einem wissenschaftlichen Großprojekt: Vom Boden aus, vor allem aber an Bord eines über Australien kreisenden Forschungsflugzeugs der NASA, wurden der Zerfall des Mutterschiffs – das zuvor mehrfache Venushelligkeit erreicht hatte – und der glückliche Flug der Probenkapsel ausgiebig gefilmt und spektroskopiert. Der Hitzeschild der Kapsel wurde ebenfalls geborgen und wird nun zusammen mit den Spektren während seiner Bewährungsprobe analysiert: für eine angedachte zweite Hayabusa-Mission zum Beispiel, deren Rückhalt in der japanischen Politik nun gewaltig gestiegen ist.
Daniel Fischer
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