Ein Weißer Zwerg wird von einem Begleitstern solange mit Materie angereichert, bis er eine kritische Masse erreicht und explodiert: Dies ist die populärste Erklärung für Supernovae des Typs Ia, die auch durch Beobachtungen an Wiederkehrenden Novae (als Nebeneffekt ebendieser Massenakkretion) untermauert schien. Ganz falsch, sagen jetzt zwei Astronomen am MPI für Astrophysik in Garching, die mit dem Röntgensatelliten Chandra sechs Galaxien unter die Lupe genommen haben: Um deren beobachtete Rate von Ia-Supernovae zu erklären, müssten soviele Vorgängersysteme infolge der Akkretion als helle Röntgenquellen in Erscheinung treten, dass die Galaxien rund 40 Mal heller strahlten als es tatsächlich der Fall ist. Höchstens 5% der Ia-Supernovae könnten mithin durch Akkretion auf einen Weißen Zwerg zustande kommen, ist die Schlussfolgerung: Für alle anderen bliebe dann die – weniger gut erforschte – Alternative eines verschmelzenden Paares Weißer Zwerge als einzige Erklärung übrig.
Daniel Fischer
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