Die deutsch-spanische Sternwarte auf dem Calar Alto gehört nicht unbedingt zu den Stars der modernen Astronomie — aber vor allem mit ungewöhnlichen astrofotografischen Experimenten sorgt sie immer wieder für Aufmerksamkeit.
Die meisten Daten stammen von Aufnahmen durch das 1,23m-Zeiss-Spiegelteleskop der Calar-Alto-Sternwarte, die innerhalb der Beobachtungszeiten des »Andalusischen Netzwerks wissenschaftlicher und technologischer Diffusionsräume« in Zusammenarbeit mit der spanischen Astrofotografengruppe »Documentary School of Astrophotography« entstanden. Mit Schmalband-Filtern, zentriert auf die Spektrallinien Hα und [OIII], wurden Bilder mit unterschiedlichen Integrationszeiten aufgenommen, insgesamt 18 Belichtungsstunden. Ergänzt wurden diese durch Breitbandaufnahmen (Johnson-Filter B, V und R) mit der am 3,5m-Teleskop des Calar-Alto-Observatoriums montierten LAICA-Kamera mit einer Gesamtintegrationszeit von 3 Stunden. Außerdem enthält das Bild 45 Minuten am selben Teleskop mit der Infrarotkamera Omega 2000 aufgenommener Archivbeobachtungen im Infrarotbereich, die auf die Spektrallinie des molekularen Wasserstoffs (2,12µm) zentriert sind und dabei helfen, die Wellenfronten des schwächeren äußeren Nebelhalos zu definieren. Um die Schmalband- und Breitbandaufnahmen aufaddieren zu können, wurden sie mithilfe konkreter Farbtöne kodiert: Cyan steht für [OIII], Rot für Hα (was kombiniert mit Hβ einen Violett-Ton ergibt) und Rot für molekularen Wasserstoff. Verarbeitung mittels Dekonvolution, der die Bereiche mit höherer Signalstärke unterzogen wurden, führt in Verbindung mit der Rauschunterdrückung im Ergebnis zu einer der detailschärfsten Ansichten des Messier-Objekts, die jemals von der Erdoberfläche aus aufgenommen wurden.
Daniel Fischer
Weitere Details und Farbauszüge: www.caha.es/the-ring-nebula_de.html |
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