Exoplanet mit neuer Methode nachgewiesen – bei einem Stern, der schon Helium verbrennt

Mehrere weitere Planetenentdeckungen des CoRoT-Satelliten
wurden im August auf einer Tagung bekannt gegeben, und die erste große Ernte sollte nicht mehr lange auf sich warten lassen!

Gut 250 Planeten anderer Sterne sind in den vergangenen 20 Jahren bereits nachgewiesen worden, aber der Begleiter von V391 Pegasi sticht gleich doppelt hervor: Dieser Stern befindet sich nämlich auf dem »extremen Horizontalast« des Hertzsprung-Russell-Diagramms und verbrennt bereits als B-Unterzwerg Helium statt Wasserstoff in seinem Kern. Dabei kommt es zu einem ziemlich stabilen Pulsieren seines Durchmessers und damit seiner Helligkeit, und dieser Effekt machte erst die Entdeckung seines Planeten – mit 3,2 Jupiters Minimalmasse – möglich (Silvotti et al., Nature 449 [13.9.2007] 189-91). Während dieser den Stern umkreist, bewegt sich letzterer in der Sichtlinie etwas vor und zurück, so dass die Extrema der Lichtkurve an der Erde etwas früher oder später gesehen werden: ein Effekt von ±5 Sekunden, der in einer siebenjährigen Messreihe klar hervortritt. Interessant ist aber auch der Planet selbst – und dass es ihn überhaupt gibt. Denn er hat 1,7 AU Abstand vom Stern – und als Roter Riese erreichte V391 Peg einen Radius von 0,7 AU! Das war knapp, aber der Planet überlebte, da er wohl nie nennenswerte Berührung mit der Hülle des Sterns hatte. Das zeigt, dass Welten selbst mit <2 AU Bahnradius die Expansion ihrer Sonnen überstehen können. V391 Peg b hatte, als der Stern noch auf der Hauptreihe stand, einen Abstand von etwa 1 AU, womit sich starke Parallelen zur Erde ergeben. Diese dürfte, wenn die Sonne so weit ist, einen Abstand von grob 1,5 AU erreichen: Dass auch sie durchkommt, erscheint nun etwas wahrscheinlicher als manchmal vermutet.

Daniel Fischer

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