Und schon wieder ein Meilenstein bei der Erforschung von Planeten fremder Sterne: Vor zwei Jahren war die Sichtung eines Lichtpünktchens dicht neben Beta Pictoris aus dem Jahre 2003 publiziert worden – und 2009 ist eben dieses Objekt auf der anderen Seite des Sterns wieder gefunden worden. Alles passt zusammen: Es handelt sich tatsächlich um einen Planeten, der gemäß seines infraroten Glühens und Modellrechnungen 9±3 Jupitermassen hat, eine Kreisbahn mit einem mittleren Abstand vom Stern von 8 – 13AE und eine Umlaufperiode von 17 bis 35 Jahren. Die Existenz solch eines massereichen Planeten bei einem nur 8 bis 20 Mio. Jahre alten Stern zeigt, wie schnell deren Bildung ablaufen kann. Verschiedene Szenarien dafür – Akkretion um einen festen Kern oder Instabilität der zirkumstellaren Scheibe – kann man allerdings nicht unterscheiden. Der Planet hat jedenfalls die richtige Lage und Masse, um zumindest die wichtigste bekannte Verbiegung der Staubscheibe zu erklären, die Stern und Planet umgibt – und aufgrund derer schon lange ein Planet postuliert worden war.
Sein erster Nachweis war zwar schon 2003 mit der IR-Kamera nebst Adaptiver Optik NAOS-CONICA alias NACO am Very Large Telescope gelungen, aber noch hätte es sich bei dem Objekt dicht neben Beta Pictoris auch um einen Hintergrundstern handeln können. Auf Bildern vom Januar und Februar 2009 war der Lichtpunkt jedoch verschwunden, schon mal ein gutes Zeichen, und dann im Oktober bis Dezember 2009 wieder da, nunmehr auf der anderen Seite des Sterns (siehe Abb.). Die nur wenigen Positionen bzw. Nicht-Sichtungen sind der Grund für die noch etwas ungenauen Angaben zur Bahn. Doch möglicherweise gibt es sogar noch einen früheren Nachweis des Planeten, bereits aus dem Jahre 1981: Damals hatte die Helligkeit von Beta Pictoris stark geschwankt, was auf einen Durchgang eines Planeten vor seinem Scheibchen zurück zu führen sein könnte. Der nun direkt nachgewiesene Planet könnte im Prinzip für solch einen Durchgang verantwortlich gewesen sein, zwar nur bei ganz speziellen Bahnelementen, die aber mit den NACO-Positionen verträglich wären.
Daniel Fischer
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