Im zweiten Anlauf hat es „PLAnetary Transits and Oscillations of stars“ geschafft: Die Europäische Weltraumbehörde hat jetzt endgültig entschieden, den PLATO abgekürzten Satelliten in etwa zehn Jahren zu starten, als dritte Mission der mittelteuren M-Serie im Rahmen ihres Langzeitprogramms Cosmic Vision. Der im vergangenen Jahrzehnt entstandene Wettlauf zwischen ESA und NASA um die effizienteste Jagd nach Exoplaneten mit der Transitmethode aus dem Weltraum geht damit immer weiter: Dem inzwischen ausgefallenen europäischen CoRoT folgt bereits bald (allerdings nur zum Nachbeobachten anderweitig entdeckter Planeten) der kleine CHEOPS, während dem angeschlagenen aber gerade wiederbelebten Kepler der NASA der Satellit TESS folgen soll. PLATO, der sich zuletzt gegen vier ganz andere Missionsideen durchsetzen konnte, soll dann ab 2014 mindestens sechs Jahre lang mit 34 Teleskopen bis zu einer Million Sterne am halben Himmel überwachen: mit einer Suchstrategie, die besonders auf Planetensysteme analog zu Sonne und Erde getrimmt ist.
Die PLATO-Mission konzentriert sich ganz auf näher gelegene und damit hellere Sterne – deren physikalische Eigenschaften ebenfalls erkundet werden – und kleine Planeten, deren Transits nur geringe Helligkeitseinbrüche erzeugen. Die Helligkeit der Zielsterne erlaubt dann spektroskopische Nachbeobachtungen, und über den Radialgeschwindigkeitseffekt ergeben sich eindeutige Massen (und dank der Transitlichtkurven auch Dichten) der gefundenen Planeten: Dies dürfte viel systematischer gelingen als es beim großen Exoplanetensammler Kepler der Fall war: Rund 18000 kleine Planeten im Transit um helle Sterne sollte PLATO finden, über 100-mal mehr als von Kepler oder auch anderen Transitprojekten zu erwarten sind. Man rechnet mit insgesamt etwa 85000 genau beschriebenen Exoplanetensystemen, wobei über Asteroseismologie – Schwingungen eines Sternkörpers lassen dessen Helligkeit leicht schwanken – auch detaillierte Erkenntnisse über die jeweiligen Sterne gewonnen werden. Die 34 Teleskope PLATOs haben jeweils 120mm Öffnung und bedienen in diversen Betriebsarten insgesamt 136 CCD-Chips mit einer kombinierten Fläche von 0,9m². Die wissenschaftliche Leitung des Gesamtprojekts hat die deutsche Planetenforscherin Heike Rauer.
Daniel Fischer
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