Bonner Radioastronomen und Kollegen vom Radioinstitut IRAM haben eine der wenigen wissenschaftlichen Veröffentlichungen eingereicht, die zum Verständnis des enormen Ausbruchs des Kometen 17P/Holmes vor nunmehr 15 Monaten beizutragen versucht. Aus Beobachtungen des dabei freigesetzten Staubs im Submillimeterbereich leiten sie ein Modell ab, bei dem sich der Kometenkern lange mit einer gasundurchlässigen Staubschicht eingeschlossen hatte, unter der durch die Sonnenwärme im Perihel 2007 immer mehr Wasserdampf entstand und sich aufstaute. Wichtig dabei die Annahme einer porösen Struktur des Kerneises: Sehr viel freie Oberfläche trug zur Sublimation bei. 173 Tage nach dem Perihel platzte dann die Staubhülle auf, und Gas wie Staubpartikel wurden schlagartig freigesetzt. Diese »verspätete Sublimation« halten die Autoren für einen vielversprechenderen Ansatz als ein einfaches Zerbrechen des Kerns. Daniel Fischer
Die Originalarbeit: arxiv.org/abs/0901.2739 |
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