Zufälligerweise pünktlich zur ersten irdischen Seitenansicht des Uranusrings seit 42 Jahren ist ein britischer Wissenschaftler zu dem Schluss gekommen, dass der Astronom William Herschel womöglich schon im 18. Jahrhundert den hellsten Ring des Planeten gesehen haben könnte. Weil dies aber fast zwei Jahrhunderte lang niemand anderem gelang, gilt eine Sternbedeckung vom 10. März 1977 als der Moment der Entdeckung der Uranus-Ringe – doch für Stuart Eves sind Herschels Beobachtungen zwischen 1789 und 1792 glaubwürdiger als gedacht. So stimmen Orientierung, Größe und generelle Gestalt (schmal, nicht wie beim Saturn) des von ihm gezeichneten einen dünnen Ringes (Abb.; aus einem von Eves dankenswerterweise zur Verfügung gestellten unveröffentlichten Paper) relativ gut mit dem damaligen Anblick des Epsilonrings überein. Vielleicht wurde der Ring im Laufe der Jahrzehnte immer schwächer (schliesslich verändern sich die Saturnringe zumindest im Detail auf ähnlichen Zeitskalen), während sich zugleich etwa durch aufkommende Luftverschmutzung die Sichtbedingungen verschlechterten und die steigende Qualität der Teleskope dies nicht ausgleichen konnte?
»Leider ist das eine nicht zu beweisende Hypothese,« dämpft die amerikanische Spezialistin für das äussere Sonnensystem Heidi Hammel gegenüber interstellarum Eves‘ Enthusiasmus: »Es hat Veränderungen [an den Uranusringen] seit Voyager [2s Vorbeiflug 1986] gegeben, aber extrem subtil. Man kann sie nur durch detaillierte Modellierung von [späteren] Keck-Aufnahmen nachweisen, wenn man sie direkt mit den Voyager-Scans vergleicht. Nichts was man mit dem Auge wahrnehmen könnte.« Herschel könnte immerhin geholfen haben, dass die Ringe der Erde seinerzeit beinahe die Kante zeigten und die Teilchendichte entlang des Sehstrahls maximiert wurde. Dies ist nun am 2. Mai (sowie erneut am 16. August 2007 und 20. Februar 2008) wieder der Fall, wie zuletzt 1965: Am 7.12.2007 ist auf dem Uranus Tag- und Nachtgleiche, Anlass für eine große; Beobachtungskampagne, die eine Fülle von Fragen angehen will. Angesprochen sind zwar überwiegend Großteleskopei wie Keck, aber gerade bei den gegenseitigen Bedeckungen der Uranusmonde von 2006-10 könnten – so Vertreter der IOTA gegenüber interstellarum – schon Teleskope ab 50 cm sinnvolle Photometrie liefern. Und wer weiss: Vielleicht gelingt ja auch die direkte Abbildung des Epsilonrings in Kantenstellung mit einem moderaten Teleskop im sichtbaren Licht?
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