Dabei würde man gerade bei solchen CMEs — die profunde geomagnetische Auswirkungen haben können — gerne wissen, wann sie uns denn erreichen. Das Satellitenpaar STEREO macht dies nun möglich oder hat zumindest im Prinzip demonstriert, dass zwei Satelliten in unterschiedlichen Winkeln zur Sonne eine CME dreidimensional erfassen und ihre Entwicklung verfolgen können. Bis 2008 waren die beiden Satelliten dafür weit genug auseinander gedriftet. Leider bieten die eher diffusen CMEs nicht genug Anhaltspunkte, um ihre räumliche Gestalt aus den STEREO-Bildern direkt ausmessen zu können: Stattdessen wird die bogenförmige CME-Wolke (die stets einem französischen Croissant erstaunlich ähnlich sieht!) im Computer modelliert, bis sich für die beiden STEREO-Koronographen das tatsächlich beobachtete Erscheinungsbild ergibt. Insbesondere die zeitliche Ausdehnung und damit ggf. das Erreichen der Erde lassen sich nun viermal genauer beschreiben — und der Zeitpunkt des Eintreffens über einen Tag im Voraus auf drei Stunden genau. Für eine konkrete Vorhersage des Weltraumwetters ist dies allerdings erst einer von mehreren Schritten: Man müsste auch wissen, was genau in den CMEs steckt und wie ihre Magnetfelder orientiert sind, denn davon hängt entscheidend ab, was der Teilchenschwall an der Erde auslöst. Künftige Satelliten wie das noch dieses Jahr startende Solar Dynamics Observatory sollten hier wichtige Informationen liefern.
Daniel Fischer
Science@NASA: science.nasa.gov/headlines/y2009/14apr_3dcme.htm |
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